Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat bei der EM in Prag Gold gewonnen und seinen ersten internationalen Hallen-Titel gefeiert. Der 24-Jährige aus Leipzig siegte mit einer Weite von 21,23 Metern vor Titelverteidiger Asmir Kolasinac aus Serbien (20,90). Es ist die erste Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bei den Titelkämpfen in Tschechien. Tobias Dahm aus Sindelfingen wurde mit 19,58 m Achter.
"Der Bann ist gebrochen. Den ersten Hallen-Title gewonnen - das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Storl: "Mit der Weite bin ich nicht so zufrieden, der Wettkampf war etwas holprig."
Für Storl war es nach langer Verletzungspause ein internationales Comeback nach Maß - und ein Titel mit Ansage. Bei seinem bisher einzigen Wettbewerb in dieser Saison hatte er bei den deutschen Meisterschaften in Karlsruhe vor zwei Wochen 21,26 m gestoßen und sich gleich an die Spitze der europäischen Jahres-Bestenliste gesetzt. Mit 21,23 m hatte er bereits in der Qualifikation am Donnerstag die Konkurrenz distanziert und ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt.
Der gebürtige Rochlitzer ist damit der fünfte deutsche Hallen-Europameister. Vor ihm holten bereits Hartmut Briesenick (DDR/1970 bis 72), Ulf Timmermann (1987 und 89) sowie Oliver-Sven Buder (1998) und Ralf Bartels (2011) den Titel. Beim Sieg von Bartels vor vier Jahren war Storl Zweiter geworden. Bei der letzten Austragung 2013 hatte er auf einen Start verzichtet.