(Seite 2 von 2)
Platini will hart durchgreifen
"Wir nehmen die Entscheidungen nicht zurück. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird Schwierigkeiten bekommen", sagte UEFA-Präsident Michel Platini zuletzt zu diesem Thema bei einem Treffen der Media-Task-Force der Europäischen Fußball-Union. Mit der Saison 2014/15 droht Vereinen, die gegen das Financial Fairplay (FFP) verstoßen, im schlimmsten Fall der Ausschluss aus dem Europacup. In einer Testphase werden die Finanz-Aktivitäten bereits jetzt kontrolliert.
Rummenigge hatte in einem Interview mit dem Münchner Merkur gefordert, dass beim Financial Fairplay "keine Tricksereien erlaubt sind, keine Hintertürchen geöffnet werden". Platini versicherte: "Die Regeln gelten für alle, egal ob aus Frankreich, England oder Georgien."
Erste Erfolge des FFP?
Derweil präsentierte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino vor kurzem erste Erfolgszahlen. So seien die Transferaktivitäten im vergangenen Jahr in ganz Europa im Vergleich zu den drei Vorjahren um 22 Prozent gesunken. Speziell in England, Spanien und Italien sei die Tendenz rückläufig. Dies sei ein Zeichen für ökonomisch rationaleres Handeln. 27 Vereine stünden derzeit unter UEFA-Beobachtung. Mit der Veröffentlichung der Liste sei in den kommenden Wochen zu rechnen.
Problematisch sei nicht das Investieren in teure Spieler, sondern die Finanzierung auf Pump, betonte Infantino. Die Verpflichtung von Javier Martínez durch den FC Bayern für die Bundesliga-Rekordsumme von 40 Millionen Euro werde daher von der UEFA keinesfalls kritisch betrachtet. "Der FC Bayern hat über Jahre beeindruckende Bilanzen. Sie können natürlich das Geld ausgeben, das sie haben", sagte der UEFA-Funktionär. Ebenfalls wenig Probleme haben die Clubs Real Madrid, Manchester United und der FC Arsenal, die zum Beispiel 2010/11 eine positive Bilanz ausweisen konnten.
Kernpunkt der UEFA-Idee des Financial Fairplay ist, dass Vereine nicht mehr Geld ausgeben, als sie erwirtschaften und dadurch die Schuldenspirale gestoppt wird. Im Jahr 2011 lag der Schuldenstand im europäischen Fußball laut UEFA bei 1,7 Milliarden Euro und damit erstmals seit Jahren stabil auf dem Vorjahresniveau.