Auf die Radfahrer war auch beim Start in den neunten Wettkampftag der Paralympics in Rio de Janeiro wieder absolut Verlass. Stefan Warias (Reute) triumphierte im Straßenrennen über 71,1 km und holte bereits die siebte Goldmedaille für die Radsportler. Denise Schindler aus München hatte kurz zuvor am Strand von Barra Bronze geholt.
Zwei weitere Medaillen hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) zudem bereits sicher. Am Freitagabend (Ortzeit) standen die Rollstuhl-Basketballerinnen, die 2012 in London Gold gewonnen hatten, im Finale gegen die USA. Zudem spielten Thomas Schmidberger (Düsseldorf) und Thomas Brüchle (Deuchelried) im Tischtennis gegen China um den Paralymicssieg im Team-Wettbewerb.
Warias (31), der für den RVC Reute startet, triumphierte in 1:49:11 Stunden vor dem Belgier Kris Bosmans und dem Italiener Fabio Anobile. Warias hatte 2012 in London bereits Silber auf der Straße geholt.
Zweite Medaille für Schindler
"Vor dem Rennen war ich so nervös wie lange nicht mehr. Aber ich habe mit einer Medaille geliebäugelt. Dass es sogar Gold ist, freut mich natürlich riesig", sagte Warias. Beim Schlusssprint habe er "lange gewartet. Dann bin ich aus dem Windschatten gekommen. Es ist alles aufgegangen. Das Radsport-Team war ja bisher schon megastark, und ich bin froh, dass ich meinen Anteil dazu leisten konnte."
Auch Schindler leistete wieder ihren Anteil zu bislang zwölf Radsport-Medaillen (elf auf der Straße, eine auf der Bahn). Für die Münchnerin war es nach Silber im Zeitfahren die zweite von Rio.
Ganz zufrieden war die 30-Jährige, die als Favoritin in der 3000-m-Einzelverfolgung auf der Bahn disqualifiziert worden war, nach 47,4 km jedoch nicht. "Ich hätte schon gerne Gold geholt", sagte sie.
Im Zielsprint hatte sich Schindler der siegreichen Amerikanerin Jamie Whitmore und der Chinesin Zeng Sini nur knapp geschlagen geben müssen. "Ich habe den Sprint wohl etwas zu früh angezogen, und dann fehlte mir wegen der Berge etwas die Kraft. Aber es ist eine Medaille, das ist okay, es hätte ja auch gar nix sein können", fügte sie nach einem "taktisch geprägten" Rennen an: "Keiner wollte das Tempo machen, zwischendurch hätten wir Kaffee trinken können."
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