In Berlin hat am Samstag (18.30 Uhr im LIVETICKER) Hertha die Frankfurter Eintracht zu Gast. Niko Kovac und Pal Dardai sind alte Bekannte mit ähnlichen Trainingsmethoden -doch auch ganz bestimmten Unterschieden.
Pal Dardai antwortet freundlich, doch in seinem Gesicht ist deutlich abzulesen, dass er von der erneuten Frage zu Niko Kovac genervt ist. "Natürlich waren wir Konkurrenten, aber sehr faire Konkurrenten", sagt der Ungar über die gemeinsame Zeit als Spieler bei Hertha BSC. Auch Kovac spricht mit Respekt, aber auch mit etwas Distanz über Dardai: "Mein Arbeitsverhältnis zu Pal war absolut professionell."
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Freunde waren die beiden teaminternen Rivalen aber nie, und das werden sie auch am Samstag (18.30 Uhr) nicht sein, wenn sie sich als Trainer an der Seitenlinie gegenüberstehen. Dardai kämpft mit Hertha genau wie der in Berlin geborene Kovac mit Eintracht Frankfurt um einen Europacupplatz. Da beide Mannschaften zuletzt schwächelten, ist das Trainer-Duell Dardai gegen Kovac noch brisanter.
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Es verwundert nicht, dass die beiden früheren Mittelfeldstrategen auch im Trainerberuf Erfolg haben. Schon als Spieler besaßen sie ein herausragendes Verständnis für Taktik, eine ausgeprägte Führungsstärke und einen unbändigen Siegeswillen. Diese Eigenschaften bringen sie auch als Trainer ein, doch damit hören die Gemeinsamkeiten schon auf. Die Spielstile von Hertha und der Eintracht haben sehr unterschiedliche Handschriften.
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"Ich sehe zwei verschiedene Mannschaften, zwei verschiedene Philosophien", sagt Dardai: "Wir sind nicht nur da, um zu warten und zu kontern. Wir lenken lieber den Gegner und haben eine ganz andere Art der Balleroberung."
Huub Stevens sieht ebenfalls deutliche Unterschiede
Auch für Trainer-Ikone Huub Stevens, der Kovac im Jahr 2003 als Dardai-Konkurrent nach Berlin holte, lassen sich beide Typen als Trainer nicht vergleichen. "Pal lässt kontrolliert mit viel Ballbesitz hinten rausspielen, Niko setzt mehr auf schnelle Konter", sagte der Niederländer der Sport Bild.
Dabei ist ein Mittel der Frankfurter unter Kovac, der schon zu Spielerzeiten kein Kind von Traurigkeit war, die harte Zweikampfführung. Das ist natürlich auch Dardai nicht entgangen. "Ich schaue immer auf die Fair-play-Tabelle", sagt der Ungar: "Dann sehe ich Hertha BSC ganz oben, und ich sehe auch, welche Mannschaft ganz unten steht."
Eintracht Frankfurt ist statistisch gesehen in der Tat die unfairste Mannschaft der Bundesliga. Kovac hält dagegen. "Von unseren 56 gelben Karten müssen wir mindestens 20 abziehen, die keine waren", sagt er: "Ich glaube sogar, dass meine Mannschaft viel zu brav ist."
'Jeder darf seine Meinung haben'
Im Vergleich zu sich selbst mag Kovac Recht haben. "Niko war als Spieler schwierig, schwieriger als Pal", verrät Stevens. Ein Satz, den Kovac nicht nachvollziehen kann: "Da finde ich mich überhaupt nicht wieder, aber jeder darf seine Meinung haben."
Stevens behauptete, dass "Pal war schon früher ein richtiger Teamplayer" gewesen sei, "Niko war damals noch anders." Als Trainer setzen aber Dardai und Kovac auf die mannschaftliche Geschlossenheit. Wenn auch jeder auf seine Weise.