Deutsche Medaillen wird es am neunten Olympia-Tag wohl nicht regnen, aber der Tag hat viele Highlights zu bieten: Vor dem letzten Gruppenspiel des Dream Teams steigt das Finale im Stabhochsprung der Frauen und Dimitrij Ovtcharov glaubt an eine Chance gegen China.
Stabhochsprung: Ist Isinbaeva zu schlagen?
Fünf Entscheidungen stehen im Olympia-Zeitplan am Abend ab 20 Uhr im Olympiastadion an. Den Anfang machen die Stabhochspringerinnen, deren Wettkampf sich auch am längsten hinziehen kann. Mit Silke Spiegelburg, Martina Strutz und Lisa Ryzih werden drei deutsche Damen im Finale dabei sein, Spiegelburg und Strutz können an einem guten Tag um die Medaillen mitspringen.
Spiegelburg ist immerhin die Weltjahresbeste, Strutz gewann bei der EM in Helsinki vor wenigen Wochen die Silbermedaille. Ob es tatsächlich sogar für Gold reichen könnte, wird auch durch die Form der Weltrekordlerin Elena Isinbaeva entschieden. Die Russin steigt gerne spät in den Wettkampf ein und hatte zuletzt auch mal einen sogenannten Salto Nullo dabei.
Für eine positive Überraschung kann die erst 20-jährige Gesa Felicitas Krause über 3000 Meter Hindernis sorgen. Um 22:05 startet sie zusammen mit Antje Möldner-Schmidt im Finale, im Vorlauf schaffte sie eine persönliche Bestzeit und kam als insgesamt Zweitbeste weiter. Die erfahrene Konkurrenz um Milcah Chemos (Kenia) sowie Sofia Assefa und Hiwot Ayalew aus Äthiopien ist aber riesig. Die weiteren Medaillen werden über 400 Meter und 400 Meter Hürden der Männer sowie im Kugelstoßen der Frauen vergeben, Nadine Kleinert hat vor ihrem Abschied keine realistischen Chancen auf einen Podestplatz.
Tischtennis: Gegen China leider schon im Halbfinale
Als Timo Boll völlig überraschend im Achtelfinale des Einzelwettbewerbs ausschied, brauchte er ein, zwei Tage, um den Schock zu verdauen. Doch mittlerweile geht der Blick des deutschen Tischtennis-Stars wieder nach vorne und seine Form scheint er auch gefunden zu haben. "Die Chinesen sind favorisiert. Ihnen soll das passieren, was mir im Einzel passiert ist", sagte Boll vor dem Halbfinale (15:30 Uhr) gegen die Tischtennis-Großmacht.
Eigentlich sind die Chinesen nämlich nicht zu schlagen, aber die deutschen Herren mit Boll, Bronzegewinner Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger wollen kämpfen. "Wir glauben auch gegen China an unsere Chance", versicherte Ovtcharov. "Ich fühlte mich nach dem Ruhetag frischer." Denn im Viertelfinale gegen Österreich war auch Boll wieder da, souverän gewann er gegen Werner Schlager.
Der Einzug in das Halbfinale eröffnet dem DTTB-Team ohnehin zwei Medaillenchancen. Bei einer Niederlage gegen China winkt im Spiel um Platz drei (Mittwoch 12:30 Uhr) zumindest Bronze, das Finale steigt ebenfalls am Mittwoch um 16:30 Uhr.
Nur noch kleine Chancen für die Hockey-Damen
Richtig früh aufstehen müssen die deutschen Hockey-Damen. Das alles entscheidende Gruppenspiel gegen Neuseeland beginnt bereits um 9:30 Uhr. Nach dem ernüchternden 1:3 (0:2) gegen Weltmeister Argentinien ist ein kleines Wunder nötig, um im Rennen um die Medaillen zu bleiben - es muss ein Sieg mit drei Toren Vorsprung her, zudem ist argentinische Schützenhilfe nötig. "Aufgeben wäre falsch, aber das war der halbe Abschuss", sagte Spielführerin Fanny Rinne nach der Pleite realistisch.