Weniger als 500 Tage vor dem Start der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) hat sich Bürgermeister Eduardo Paes zuversichtlich gezeigt, dass alle Wettkampfstätten rechtzeitig fertigstellt werden - und wies auch darauf hin, den Korruptionssumpf um das Erdölunternehmen Petrobras trockenlegen zu wollen.
"Für diese Olympischen Spiele werden wir zeigen, dass Brasilien mit den Bauarbeiten pünktlich fertig wird und auch die Kosten einhalten wird", sagte der 45-Jährige. Allerdings räumte er ein, dass man sich bei der Fertigstellung der Olympischen Parks Barra und Deodoro "in einer entscheidenden Phase" befinde.
Zugleich versprach Paes ein hartes Vorgehen im Korruptionsskandal um das halbstaatliche Erdölunternehmen Petrobras. Es sei "eine Ehrensache für uns zu zeigen, dass dieses Land in der Lage ist, Projekte fristgerecht und ohne finanziellen Mehraufwand abzuwickeln. Es wird bei den Spielen keine Weißen Elefanten geben."
Der Petrobras-Konzern hat angeblich jahrelang von Baufirmen Schmiergelder in Höhe von schätzungsweise vier Milliarden Dollar erhalten. Dieses Geld soll auch in die Taschen von Politikern und Parteikassen geflossen sein, unter anderem soll die Partido dos Trabalhadores von Staatspräsidentin Dilma Rousseff mitkassiert haben.
Treibgut und tote Tiere im Segelrevier
Auch im Organisationskomitee der Spiele ist man sich seiner Pflichten bewusst. OK-Chef Carlos Nuzman versicherte, den vielfach kritisierten Zustand des Segelreviers in der Guanabara-Bucht zeitnah in den Griff zu bekommen: "Wir arbeiten daran. Im August wird dort ein Test-Event stattfinden. Dann erwarten wir, dass die Bucht und das Wasser in Ordnung sein werden. Das Wasser wird gereinigt. Wir sind zuversichtlich, dass es den Anforderungen für die Segelwettbewerbe genügen wird."Bei Test-Wettkämpfen im Vorjahr hatten sich die Segler über Treibgut und tote Tiere im Wasser beschwert, im Dezember hatte das Oswaldo Cruz Institut in der Guanabara-Bucht antibiotika-resistente Bakterien nachgewiesen.
Der Kritik am Bau der olympischen Golf-Anlage in einem Naturschutzgebiet im Barra die Tijura hielt Nuzman entgegen, dass "der Respekt vor der Umwelt für dieses bisher komplett verwaiste Gebiet garantiert" sei. Alles, was das Organisationskomitee gemacht habe, sei "klar und transparent" gewesen.