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Olympia 2012 im Rückblick: 'Wir sind die Geilsten'

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sportal.de
06. August 2015, 13:18 Uhr
Robert Harting
Robert Hartings Hürdenlauf bleibt unvergessen

Die Vorfreude auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio steigt. Schaffen die deutschen Gold-Helden von London erneut den großen Wurf? Und wie war das eigentlich nochmal 2012? Der Überblick über gigantische Leistungen, Emotionen, große Feiern und den Status quo.

Robert Harting (Diskuswerfen)

Die Fotografen lauerten schon vor dem letzten Wurf auf das von einem Urschrei begleitete Ritual. Dann war es endlich soweit. Robert Harting riss sich im Hulk-Stil das Trikot vom Oberkörper. Der favorisierte Cottbusser hatte dem enormen Druck standgehalten und nach einem nervenaufreibenden Duell mit dem Iraner Ehsan Hadadi Gold gewonnen, dank seiner 68,27 Meter im fünften Versuch.

Unvergessen, wie DER Harting nach seinem goldenen Wurf in die Deutschland-Flagge gehüllt zum Hürdenlauf ansetzte. "Die ganzen Kampfrichter am Anfang der Hürdenbahn haben mir verboten, über die Hürden zu laufen. Damit haben sie mich natürlich provoziert. Dann bin ich los gelaufen", schilderte der 30-Jährige die Situation.

Und was geht an der Copacabana? Nach einem Kreuz- und Innenbandriss ist Harting noch nicht wieder fit. Die Titelverteidigung ist aber längst noch nicht vom Tisch. "Mein Chirurg hat mir gesagt, dass 70 Meter wieder drin sind - aber erst 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio." Mach et, Robert!

Ruder-Achter

Ähnlich wie bei Harting galt auch für den Deutschland-Achter das Motto: Alles außer Gold wäre eine Niederlage. Schließlich waren die Mannen des legendären Trainers Ralf Holtmeyer zuvor 35 Mal in Serie ungeschlagen geblieben. Und sie lieferten. Auf dem Dorney Lake ließen Filip Adamski, Andreas Kuffner, Eric Johannesen, Maximilian Reinelt, Richard Schmidt, Lukas Müller, Florian Mennigen, Schlagmann Kristof Wilke und Steuermann Martin Sauer die Konkurrenz staunend zurück.

Endlich! 24 Jahre nach Seoul stand der Deutschland-Achter wieder ganz oben. "Es war ein krasses Rennen, unglaublich hart", sagte Schmidt: "Aber jetzt ist ein Lebenstraum wahr geworden."

Ende August steht nun erst einmal die Weltmeisterschaft in Südfrankreich an, dann richtet sich der Blick in Richtung Brasilien. Sicher ist: Deutschland wird erneut eine bärenstarke Truppe ins Rennen schicken. Allerdings ist die Konkurrenz hart, vor allem die Briten sind herausragend drauf.

Hockey-Herren

Wo Markus Weise ist, da ist der Erfolg. Nach 2004 mit den Damen und 2008 mit den Herren führte der Bundestrainer in London zum dritten Mal in Folge eine deutsche Mannschaft zum Olympiasieg. Im Finale wurden die Niederlande dank eines Doppelpacks von Jan Philipp Rabente mit 2:1 geschlagen.

"Es war ein Cocktail aus totaler Erleichterung, Freude, Überschwang der Gefühle. Stolz über die Leistung der Jungs - alles Mögliche. Keine Ahnung, in welcher Reihenfolge. Es war einfach nur ein supergeiles Gefühl - Wahnsinn", war Weise völlig aus dem Häuschen.

Der akribische Arbeiter überlässt auch im Hinblick auf Rio nichts dem Zufall. Wenn es derzeit auch nicht überragend läuft, wie die jüngste 1:5-Klatsche gegen Oranje bei der Generalprobe für die EM zeigte. Trotzdem: Deutschland und Hockey - das passt einfach. Die Titelverteidigung ist möglich.

Julius Brink/Jonas Reckermann (Beachvolleyball)

Sie fielen sich in die Arme, plumpsten in den Sand der Horse Guards Parade, streckten alle Viere von sich - und vergossen Freudentränen. Ganz Deutschland war von den Auftritten von Julius Brink und Jonas Reckermann entzückt, die sich als erstes deutsches Beachvolleyball-Duo in der Geschichte sensationell olympisches Gold sicherten.

"Unfassbar! Unbeschreiblich!" Von den Emotionen überwältigt brachten die Olympia-Helden unmittelbar nach ihrem 2:1-Sieg im Finale gegen die Brasilianer Alison Cerutti und Emanuel Rego kaum ein Wort heraus.

In Rio ist eine Wiederholung des Märchens leider ausgeschlossen. Reckermann beendete seine Laufbahn 2013, ein Jahr später verabschiedete sich auch Brink. Mal sehen: Vielleicht finden sich ja Nachfolger...

Peter Kretschmer/Kurt Kuschela (Kanu Zweier-Canadier)

Erstmals bei Olympia und dann gleich Gold. Polizist Kretschmer und Feuerwehrmann Kuschela zogen auf dem Dorney Lake über 1000 Meter eine überragende Show ab. Andrej und Alexander Bachdanowitsch wurden auf den zweiten Platz verwiesen.

Völliger Wahnsinn: Unmittelbar nach ihrem Sieg paddelten Kretschmer und Kuschela zu den weißrussischen Rivalen. Beide Duos balancierten ihre kippligen Boote nebeneinander aus und Kretschmer stellte sich zum Jubel mit einem Bein in jedes Kanu. "Ich hatte Angst. Wenn Peter reingefallen wäre, das wäre vielleicht eine Sportstrafe geworden. Wir hatten ja Gold noch nicht mal in der Hand", meinte Kuschela.

Kretschmer ist nach einem zweijährigen Formtief aktuell wieder auf dem Weg nach oben und kämpft mit seinem neuen Partner Michael Müller bei der WM im August um ein Olympia-Ticket. Kuschela widmet sich mittlerweile dem Kanu-Marathon, nachdem er sich nicht für die WM qualifizierte und deshalb auch nicht in Rio dabei sein wird. Aber klar ist: Im Kanu gibt es immer deutsche Medaillen. Es darf gerne Gold sein.

Franziska Weber/Tina Dietze (Kanu, Zweier-Kajak)

Erst holten sie Silber im Vierer-Kajak, einen Tag später setzten sie im Zweier-Kajak über 500 Meter mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg noch einen drauf: Franziska Weber und Tina Dietze. Hand in Hand standen die beiden Freundinnen anschließend ganz oben auf dem Podest und lauschten mit glänzenden Augen der deutschen Hymne. "Das ist so unfassbar. Das war unser Traum", jubelte Weber.

Auch heute paddelt das Duo noch gemeinsam über die Seen dieser Welt. Nach wie vor in der absoluten Weltspitze. Bei der WM in Mailand muss das Ticket für Rio gelöst werden, dann steht einer erneuten Triumphfahrt in Rio (fast) nichts mehr im Wege.

Sebastian Brendel (Kanu, Einer-Kanadier)

"Das ist Wahnsinn. Nach 200 Metern habe ich gemerkt, dass es irgendwas wird." Nach insgesamt 1000 Metern baumelte nicht irgendwas um den Hals des heute 27-Jährigen, sondern Gold. Dieses Kunststück gelang ihm als erstem Deutschen seit Andreas Dittmer 2000.

Brendel ist nach wie vor einer der ganz Großen seiner Sparte. Zuletzt untermauerte er bei den Europaspielen in Baku seine Ambitionen mit Gold. Die Qualifikation für Rio sollte reine Formsache sein. Und dann wird er vielleicht erneut merken, dass es "irgendwas wird".

Ruder-Doppelvierer

Bei der WM 2011 hatten sich Tim Grohmann, Lauritz Schoof, Philipp Wende und Karl Schulze noch mit einem sogenannten Krebs (das Ruderblatt taucht im falschen Winkel ins Wasser ein) um alle Siegchancen gebracht.

Völlig wurscht war das dem Quartett ein Jahr später. "Wir sind die Geilsten", brüllte Schulze nach dem Gold-Triumph von London.

Aktuell ist der Doppelvierer auf einer Position verändert. Für Grohmann sitzt mittlerweile Hans Gruhne im Boot. Das Quartett ist gut drauf und zählt - wenn nichts Unvorhergesehenes mehr passiert - auch in Südamerika zu den heißen Anwärtern auf eine Medaille.

Miriam Welte/Kristina Vogel (Bahnrad, Teamsprint)

Nach der Niederlage im Finale gegen China hatten sich Miriam Welte und Kristina Vogel schon mit Silber abgefunden - und hätten damit auch wunderbar leben können.

Schließlich waren sie nur wegen der Disqualifikation Großbritanniens bis hierhergekommen. Doch es kam noch besser. Auch die Siegerinnen wurden aufgrund eines Wechselfehlers disqualifiziert - Gold für Deutschland!

Auch in Rio gehört das Duo zu den großen deutschen Hoffnungsträgern. Schließlich holten sie sich 2014 bei der WM in Kolumbien zum dritten Mal in Serie Gold. Im Februar reichte es bei der WM in Frankreich zwar nur für Rang vier, doch das dürfte nur ein Ausrutscher gewesen sein.

Vielseitigkeit Mannschaftswertung

"Hey, hey, hey, wir sind die goldenen Reiter." Michael Jung, Ingrid Klimke, Sandra Auffarth, Dirk Schrade und Peter Thomsen ließen im Greenwich Park ihrer Freude freien Lauf. Eine nahezu fehlerfreie Leistung sicherte der Vielseitigkeits-Equipe Gold vor den Briten und Neuseeland.

"Hier im Mutterland der Vielseitigkeit zu gewinnen, ist gigantisch", strahlte Bundestrainer Hans Melzer bis über beide Ohren. Und was dürfen wir 2016 erwarten? Einiges! Auch wenn Jung sich gegen zu viel Druck wehrt: "Wir stehen bei null, haben von nichts eine Ahnung, wissen nicht, was uns unten erwartet. Rio ist extrem weit weg, deswegen muss im Vorfeld alles passen."

Michael Jung (Vielseitigkeit Einzelwertung)

Der goldigste aller goldenen Reiter war natürlich Jung, der auch noch in der Einzelwertung ganz oben auf dem Podest landete. Auf seinem Wallach Sam zeigte der Baden-Württemberger einen Husarenritt und verdrängte im letzten Springen noch die Schwedin Sara Algotsson-Ostholt von der Spitze.

Mit Blick auf Rio verhält es sich natürlich im Einzel wie in der Mannschaft. Jung weiß nicht genau, was ihn erwartet. Würde er am Ende dennoch erneut ganz oben stehen, würde es aber niemanden so wirklich überraschen.

Autor: Felix Götz