Thomas Schaaf (54) ist als Trainer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt nach nur einem Jahr zurückgetreten. Das gab der hessische Klub am Dienstag bekannt. Schaaf löste seinen ursprünglich noch bis Juni 2016 laufenden Vertrag beim Tabellenneunten der abgelaufenen Saison am Dienstag auf eigenen Wunsch vorzeitig auf.
Der Grund für den Rücktritt von Schaaf ist offenbar die fehlende Rückendeckung der Führungsetage. "Die in der Öffentlichkeit getätigten Aussagen und die Darstellung meiner Person und meiner Arbeit, die sich in unglaublichen und nicht nachvollziehbaren Anschuldigungen und Unterstellungen in den Medien äußern, kann und will ich nicht akzeptieren. Deshalb ist es zu der Trennung gekommen", teilte Schaaf per Presseerklärung mit.
Nur Vorstandsboss Heribert Bruchhagen soll angeblich noch hinter dem früheren Bremer Coach gestanden haben - eine Gruppe um Finanz-Vorstand Axel Hellmann dagegen nicht mehr. Bruchhagen wird um 13.30 Uhr in der Mixed Zone des Stadions weitere Einzelheiten zum Rücktritt von Schaaf verkünden.
Nach intensiven Beratungen habe der Vorstand und der Aufsichtsrat von Eintracht Frankfurt dem Wunsch von Schaaf stattgegeben, und stelle ihn mit sofortiger Wirkung frei, heißt es in einer am Dienstagmittag vorab veröffentlichten Erklärung.
Bruchhagen bedauert Entscheidung
Bruchhagen bedauerte die Entscheidung von Schaaf: "Wir haben bis zum Schluss versucht, leider vergebens, ihn von seinem Entschluss abzubringen", teilte Bruchhagen mit und dementierte gleichzeitig Verhandlungen mit möglichen Nachfolgern bis zum jetzigen Zeitpunkt. Es seien "nie" Gespräche mit anderen Trainern geführt worden. Als Nachfolger ist der einstige Leverkusener Trainer Sascha Lewandowski im Gespräch, der derzeit als Nachwuchskoordinator beim Werksklub arbeitet.
Bruchhagen meinte weiter, dass die vorgegebenen Ziele mit Tabellenplatz neun und 43 Punkten von Schaaf "mehr als erfüllt" worden seien und die Zusammenarbeit mit dem gebürtigen Mannheimer "gut" gewesen sei.
Als Werder-Trainer (1999 bis 2013) hatte Ex-Profi Schaaf dreimal den DFB-Pokal und 2004 zudem die Meisterschaft gewonnen. Vor der abgelaufenen Saison hatte er in Frankfurt das Erbe von Armin Veh angetreten.