Stefan Effenberg soll den Zweitligisten SC Paderborn als Trainer aus der Krise führen. Am Dienstag werden Gespräche mit dem ehemaligen Nationalspieler auf Mallorca geführt. Das bestätigte SCP-Pressesprecher Matthias Hack auf SID-Anfrage.
"Es finden heute auf Mallorca Gespräche statt. Es gibt drei Szenarien: es finden weitere Gespräche statt, man findet nicht zueinander oder man wird sich einig, dann werden wir zeitnah darüber informieren", sagte Hack am Dienstag. Der 47-jährige Effenberg könnte schon am Mittwoch das Training bei den Ostwestfalen leiten.
Die Verhandlungen werden von Paderborns Klub-Chef Wilfried Finke und Manager Michael Born geführt; Finke besitzt auf Mallorca ein Haus. Das nächste Punktspiel für den SCP steht am Freitag (18.30 Uhr im LIVETICKER) gegen Eintracht Braunschweig auf dem Programm.
"Die Geschichte der vergangenen Monate zeigt, dass wir einen anderen Typus brauchen als Trainer, dass wir eine andere Ansprache brauchen. Und was mir gefällt: Er kann schlecht verlieren!", sagte Finke Sport Bild, "Effenberg hat einen großen Erfahrungsschatz. Er weiß mit der Situation umzugehen."
Effenberg war wiederholt bei Klubs als Trainer im Gespräch gewesen, allerdings kam es nicht zu einer Einigung. Zuletzt war der 35-malige Nationalspieler und ehemalige WM-Teilnehmer von 1994 in den USA als Experte für den Pay-TV-Sender Sky tätig. In der Bundesliga spielte der einstige Mittelfeldstart für Borussia Mönchengladbach, Bayern München und den VfL Wolfsburg.
Gellhaus musste gehen
Bei der WM 1994 wurde er vom damaligen DFB-Präsidenten Egidius Braun und dem damaligen Bundestrainer Berti Vogts nach der Stinkefinger-Affäre in Dallas aus dem WM-Kader geworfen. Zuletzt geriet Effenberg wegen einer Alkoholfahrt beim Oktoberfest in München in die Schlagzeilen, ihm wurde von der Polizei vorläufig der Führerschein entzogen.
Paderborn hatte sich am 6. Oktober von Coach Markus Gellhaus getrennt. Mit lediglich sieben Punkten aus zehn Spielen belegt der Bundesliga-Absteiger nur Platz 15. Zunächst war Rene Müller, zuletzt Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, auf die Bank des SCP zurückgekehrt. Bereits in der Saison 2012/13 hatte der 41-Jährige die Ostwestfalen als Interimstrainer vor dem Abstieg in die 3. Liga bewahrt.
In der Bundesliga waren die Ostwestfalen in der vergangenen Saison von André Breitenreiter betreut worden. Dieser wechselte nach dem Abstieg zum Erstligisten Schalke 04. In Roger Schmidt (Bayer Leverkusen) und Interims-Trainer Andre Schubert (Borussia Mönchengladbach) sind noch zwei weitere ehemalige Paderborn-Coaches im deutschen Oberhaus aktiv.