Nico Walther (Oberbärenburg) hat den deutschen Bob-Piloten bei einer schwierigen WM-Generalprobe einen Podestplatz gesichert. Beim Weltcup in St. Moritz fuhr der 25-Jährige im Zweier mit Anschieber Christian Poser auf den dritten Platz, in der gleichzeitig ausgetragenen EM-Wertung reichte das zur Silbermedaille. Sieger in der Schweiz und damit neuer Europameister wurde Lokalmatador Beat Hefti, Platz zwei ging an Steven Holcomb aus den USA.
Vierer-Weltmeister Maximilian Arndt (Oberhof) landete mit Kevin Kuske an der Bremse auf dem vierten Gesamtrang und gewann damit EM-Bronze. Zweier-Champion Francesco Friedrich (Oberbärenburg) bleibt eine Woche vor dem WM-Start im österreichischen Igls das Sorgenkind der deutschen Auswahl. Der 25-Jährige leidet weiter an den Folgen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel und wurde mit Thorsten Margis Zehnter, in der EM-Wertung reichte es zum achten Platz.
Friedrich hatte die Verletzung beim Weltcup im kanadischen Whistler vor zwei Wochen erlitten. Eigentlich sollte Friedrich in St. Moritz daher im Sitzen starten. Am Samstag stand der frühere Leichtathlet dann aber doch schon am Anschub-Bügel und unterstützte Anschieber Margis zumindest mit einem zaghaften Lauf.
Gutes Ergebnis mehr als fraglich
"Er ist seiner Zeit voraus", sagte Bundestrainer Christoph Langen: "Jetzt müssen wir sehen, wie es sich entwickelt, er ist täglich in physiotherapeutischer Behandlung. Insgesamt haben sich meine Jungs hier bravourös geschlagen, vor der WM hatten wir eine solche Leistung erwartet."
Das erste offizielle WM-Training der Männer auf der Bahn in Igls steigt bereits am kommenden Dienstag, die Medaillenrennen im Zweierbob folgen am Samstag und Sonntag. Friedrich hatte die Saison mit fünf Siegen in fünf Weltcuprennen im Zweier und Vierer begonnen und sich damit zum Topfavoriten aufgeschwungen. Angesichts seines körperlichen Zustands ist ein gutes Ergebnis nun mehr als fraglich. Im kleinen Schlitten gewann Friedrich zuletzt die WM-Titel 2013 (St. Moritz) und 2015 (Winterberg).