Vorjahressieger Nico Rosberg hat in seiner Wahlheimat Monaco das Mercedes-Duell um die Pole-Position gewonnen, Sebastian Vettel geht dagegen nur vom vierten Platz in sein 100. Rennen mit Red Bull Racing - der Titelverteidiger musste sich erneut auch seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen geben. Im Qualifying zum Großen Preis im Fürstentum (Sonntag, 14.00 Uhr) gelang Rosberg (Wiesbaden) in 1:15,989 Minuten die beste Runde vor Teamkollege Lewis Hamilton (England/1:16,048).
Der 28-Jährige legte damit trotz eines Verbremsers in der letzten schnellen Runde den Grundstein für seinen zweiten Erfolg im prestigeträchtigsten Rennen des Jahres - und für seine Rückkehr an die Spitze des WM-Klassements, die momentan noch Hamilton inne hat.
"Ich dachte, es war vorbei nach dem Fehler. Aber jetzt bin ich sehr happy. Gigantisch, der erste Platz vor der Haustür, besser könnte es nicht sein", sagte Rosberg. Hamilton präsentierte sich anschließend dagegen schmallippig. "Ich werde versuchen, Druck zu machen", sagte der 29-Jährige, der zuvor stets betont hatte, wie wichtig ihm ein Sieg in Monaco sei. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war sich sicher: "Er hat sich verbremst. Es war 120.000 eindeutige Prozent ein Fahrfehler. Das kann hier passieren."
Vettel nur auf Rang vier
Vettel (Heppenheim/1:16,547) konnte die Silberpfeile auch auf dem verwinkelten Straßenkurs nicht ernsthaft gefährden, zudem war er im sechsten Qualifying der Saison bereits zum fünften Mal langsamer als Ricciardo (Australien/1:16,384). Das Ferrari-Duo Fernando Alonso (Spanien/1:16,686) und Kimi Räikkönen (Finnland/1:17,389) bildet auf den Plätzen fünf und sechs die dritte Kraft.Nico Hülkenberg (Emmerich/1:17,846) schaffte es im Force India nur auf den etwas enttäuschenden elften Startplatz. Für Adrian Sutil (1:18,745) brachte auch Monaco keine Besserung. Der Gräfelfinger, der sich zuvor noch ein positives Ergebnis auf der "Fahrerstrecke" zugetraut hatte, schied im schwachen Sauber-Boliden bereits zum vierten Mal in dieser Saison im ersten Qualifikationsabchnitt aus und startet nur von Rang 18.
Der von Vettel noch vor einigen Tagen erhoffte Regen war erwartungsgemäß ausgeblieben, bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von knapp 20 Grad waren die Piloten auf Zeitenjagd gegangen. Die Hoffnung auf einen geringeren Abstand zwischen den dominanten Silberpfeilen und der Konkurrenz erfüllte sich auf trockener Strecke dabei nur ansatzweise, auch in den engen Straßen von Monaco hatten die Silberpfeile noch einen Geschwindigkeitsvorteil.
Konkurrenz kann nicht mithalten
Nur im ersten Abschnitt hielt die Konkurrenz noch gut mit, anschließend drehten Rosberg und Hamilton aber auf. Der Deutsche schien dabei von vornherein etwas besser klarzukommen, als sein Teamkollege und bestätigte den Eindruck bis zuletzt.Sogar in Monaco, auf dem Kurs mit dem geringsten Vollgasanteil im ganzen Formel-1-Kalender, sind die Silberpfeile also im Vorteil. Für das Rennen am Sonntag, aber auch für die restliche Saison, droht Langeweile - das Thema von Mercedes ist das allerdings nicht. Eintönigkeit zu verhindern sei "nicht unsere Aufgabe, sondern die unserer Konkurrenten", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Samstag: "Wir werden sie dabei nicht unterstützen." Gefordert sind Red Bull und Ferrari.