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Auch andere Stars haben bereits ihr Kommen auf dem alten Kontinent angekündigt. Und es sind nicht nur Spieler aus Europa, die in ihre Heimatländer zurückkehren, so wie Evgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins, der bereits bei seinem Heimatteam Metallurg Magnitogorsk mittrainiert und vor seinem ersten KHL-Auftritt steht. Auch Malkins Mitspieler Sidney Crosby und andere Nordamerikaner hatten bereits ein mögliches Europa-Engagement angekündigt.
NHL-Teams parken junge Spieler in den Minor Leagues
Es sind aber nicht nur die Fans in Europa, sondern auch die kleineren Teams in den USA und Kanada, die sich auf NHL-Power freuen dürfen. So haben einige NHL-Teams vor Ablauf des alten Tarifsvertrags einige junge Spieler in die unteren Ligen geschickt. So spielen Ryan Nugent-Hopkins, 2011 erster Pick im Draft, und Jordan Eberle, der Topscorer der Oilers, vorerst nicht mehr in Edmonton, sondern dem AHL-Team der Oilers, den Oklahoma City Barons. Auch die Rookies diesen Jahres ziehen in den Mittleren Westen um.
Die Oilers sind dabei nur ein Beispiel von vielen. Quer durch die Liga wurden einen Tag vor Ablauf der Frist neue Verträge geschlossen und NHL-Spieler zu den unterklassigen Teams geschickt, um zu verhindern, dass diese sich während des Lockouts eine Beschäftigung in anderen Ländern suchen.
Die Schuldfrage - wer ist verantwortlich für den NHL-Lockout?
Die offenen Fragen werden durch diese Verschiebung von Spielern und deren Abgänge nach Europa nicht beantwortet, der NHL droht durch den Lockout ein erneuter Imageverlust wie bereits 2004/5 als die gesamte Spielzeit ausfiel. Danach schaffte es die Liga, auch mit Regeländerungen für attraktives Spiel, sich die Herzen der Fans zurückzuerobern. Mit dem erneuten Lockout dürften jedoch die Errungenschaften ernsthaft in Gefahr raten.
Das erkannte auch Deputy Commissioner Daly, der - für einen Arbeitskampf nicht ungewöhnlich - den schwarzen Peter der Gegenseite zuschob: "Die Spielergewerkschaft und die Spieler tragen durch ihre harte Linie dafür Verantwortung, dass sie das Wachstum der Liga einschränken und ihr Schaden zufügen", zitierte cbssports.com Daly. Für NHL-Fans sind solche Aussagen in den letzten 20 Jahren leider Gewohnheit, rund 1700 Spiele fielen nach einer Rechnung von CBS durch Streiks und Lockouts in dieser Zeitspanne aus.
Statt auf dem Eis wird es nun vorerst - wenn überhaupt - an den Verhandlungstischen der NHL zur Sache gehen. Ob die Liga nach überstandendem Arbeitskampf ein erneutes Comeback hinlegen kann, steht noch in den Sternen. Ebenso könnte es sein, dass das Eishockey in den USA noch weiter an Boden gegenüber den anderen drei großen Sportarten Football, Basketball und Baseball verliert.