Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die tatsächliche Ablösesumme, die der FC Barcelona für Neymar gezahlt hat, hat sich jetzt der Berater des Brasilianers zu Wort gemeldet. Demnach sei Neymar für Barca ein Schnäppchen und hätte bei anderen Klubs deutlich mehr verdienen können.
Nachdem er sich am Montag mit Neymars Vater sowie Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu getroffen hatte, meldete sich Wagner Riberiro, der Berater des Brasilianers, zu Wort. ''Neymar ist der billigste Spieler, den Barcelona jemals verpflichtet hat. Er hat 17,1 Millionen Euro gekostet, was dem Durchschnitt für große Klubs entspricht'', zitiert die Marca Ribeiro: ''Er hat weniger als alle Spieler gekostet, die das komplette Jugendsystem durchlaufen.''
Weiter erklärte der Berater: ''Rechnet man 40 Millionen Euro plus die 54 Millionen an Gehalt über fünf Jahre, kommt man auf 94 Millionen Euro. Das bedeutet 18,8 Millionen pro Jahr. Zieht man die Steuern ab, kommt man bei 8,27 Millionen im Jahr raus, was ein viel niedrigeres Gehalt ist als die zwölf Millionen Euro, die andere Klubs geboten haben.''
Ribeiro ging sogar noch weiter und betonte, dass er Neymar zu einem besser dotierten Vertrag geraten hätte: ''In meinen Augen hätte Neymar woanders unterschreiben sollen. Dort würde er viel mehr als im Moment verdienen. Aber er wollte nach Barcelona, deshalb ist der Deal zustande gekommen, wenngleich er aus finanzieller Sicht für ihn schlecht war. Es war aber strukturell der beste Deal meiner Karriere.''
Neymar teuerster Spieler der Geschichte?
Die Meldung kommt vor allem daher überraschend, dass Neymar erst am Dienstag von der ''Marca'' noch als teuerster Spieler in der Geschichte betitelt wurde. Barca habe demnach noch 13,5 Millionen Euro an Steuern zahlen müssen, wodurch der Wechsel die Summe, die Real Madrid für Cristiano Ronaldo (96 Millionen Euro) und Gareth Bale (101 Millionen Euro) gezahlt habe, übersteige.
17,1 Millionen Euro hatte Barca für Neymar an den FC Santos überwiesen, 40 Millionen an die Firma N&N, die die Transferrechte hielt. 2,7 Millionen erhielt Neymars Vater, der auch als sein Berater fungierte, außerdem waren sechs Millionen für Werbe- und Scouting-Verträge mit N&N fällig.
Über weitere hohe Boni-Zahlungen an Santos und Neymar selbst sowie 2,5 Millionen an die Stiftung Neymars und 4,5 Millionen für ein ursprünglich abgemachtes Freundschaftsspiel mit dem FC Santos, welches aber abgesagt wurde, stieg der Transfer demnach auf 111,7 Millionen Euro.
Autor: Adrian Bohrdt