In der ersten Playoff-Ausgabe des Basket Case stellen wir uns unter anderem die Frage: Was wird nach dem Playoff-Debakel aus den Dallas Mavericks? Und: Wieviel Schuld trägtt die geballte Saison mit 66 Spielen in 130 Tagen an den vielen verletzten Spielern der Playoffteams?
Die erste Runde der Playoffs ist vorbei, und wie es sich gehört, gab es kleine Sensationen, große Enttäuschungen und leider auch einige bittere Verletzungen. Wir werfen einen kurzen Blick zurück, wagen einen kurzen Ausblick auf Runde zwei und beschäftigen uns mit den Veränderungen, die bei den Dallas Mavericks anstehen, nachdem das Team des Titelverteidigers sang- und klanglos gegen die Oklahoma City Thunder die Segel streichen musste.
In Dallas wird renoviert
Beginnen wir in Texas. Bei den Mavs lief in Runde eins so ziemlich alles schief, was schief laufen konnte. Nach zwei sehr knappen Niederlagen zum Auftakt, bei denen mit viel Pech und einigem Unvermögen der Startschuss zu einer Riesenüberraschung verpasst wurde Oklahoma war nach der Vorrunde das zweitbeste Team im Westen der Liga ging man in den beiden darauf folgenden Heimspielen quasi chancenlos unter und schied erst als zweiter Titelverteidiger in der Geschichte der Liga mit 0:4-Spielen in Runde eins der Playoffs aus.
Das Team war zu alt, die Centerposition viel zu schwach besetzt, Jason Kidd als Spielmacher chancenlos gegen einen Allstar wie Russell Westbrook, und auch von der im letzten Jahr noch so hochgelobten Ersatzbank kam sowohl offensiv als auch defensiv viel zu wenig, um in den Phasen, in denen die Stars Dirk Nowitzki und Shawn Marion geschont wurden, mithalten zu können. Allerdings war auch Nowitzki nicht in der Form, die ihn im letzten Jahr zum MVP der Post-Season gemacht hatte.
Viele Experten behaupten, Nowitzki war nach dem ersten Titel seiner Karriere sowie dem vermeintlichen Sprung unter die besten 25 Spieler aller Zeiten einfach zu satt gewesen, um sich durch eine anstrengend, durch den Streik verzögerte Vorbereitung zu quälen.
Zudem hatte man ja nach dem Titelgewinn in Tyson Chandler den besten Defensivspieler der diesjährigen Saison sowie Caron Butler und J.J. Barea drei wichtige Bausteine ziehen lassen, da Teambesitzer Mark Cuban lieber Geld sparen wollte, um im kommenden Sommer auf den Markt der Free Agents, der vertragslosen Spieler, zuzuschlagen.
Zwei Hauptpreise und viel Mittelmaß
Dieser Plan scheint allerdings bisher mehr als dürftig aufzugehen. Zunächst entschied sich Wunschkandidat Dwight Howard, ein Jahr länger in Orlando bleiben zu wollen. Der beste Defensivspieler der vergangenen drei Jahre und beste Center der Liga wäre also nur mit einem Trade nach Dallas zu holen, und Tauschmaterial hat Dallas keins.
Point Guard Deron Williams, in Dallas geboren und sicherlich einem Wechsel aus New Jersey nicht abgeneigt, wäre die zweite Option doch Williams dürfte ob der Dürre auf dem Markt dieses Sommers diverse Angebote haben, und die Aussichten in Dallas für die Zeit nach Nowitzkis Vertragsende 2014 sind bisher alles andere als rosig.
In Dallas wird nun also viel nachgedacht werden müssen, zumal mit den Verträgen von Jason Kidd, Vince Carter, Jason Terry, Ian Mahinmi, Brian Cardinal, Delonte West, Yi Jianlian und Kelenna Azubuike gleich acht Spieler ohne Arbeitspapier dastehen werden. Jason Kidd hat bereits erklärt, auch für weniger Geld und nur als Backup bleiben zu wollen, während bei allen anderen ein Abschied sicher zu sein scheint. Ausgenommen die wohl komplizierteste Personalie Terry.