Die deutschen Rodlerinnen haben auch beim chaotischen Weltcup im russischen Sotschi den Sieg verpasst. Weltmeisterin Natalie Geisenberger (Miesbach) landete am Ort ihres Olympia-Triumphes von 2014 noch auf dem guten dritten Platz, Tatjana Hüfner (Friedrichroda) und Europameisterin Dajana Eitberger (Ilmenau) waren auf der holprigen Bahn nach schweren Fehlern dagegen chancenlos und landeten nur auf den Plätzen 18 und 19.
"Es war heute ein Kampf, der für mich gut ausgegangen ist", sagte Geisenberger im ZDF: "Aber für die anderen beiden ist es natürlich schade. Wir haben uns alle sehr schwer getan."
Tatjana Iwanowa und Wiktoria Demtschenko sorgten für einen russischen Doppelsieg beim Heimspiel. Zahlreiche andere Athleten scheiterten am Samstag bei dem Versuch, zwei saubere Läufe zu fahren. Die in den vergangenen Jahren so überlegenen deutschen Frauen haben damit nur drei von sieben Weltcup-Rennen im Einsitzer gewonnen. Geisenberger steht vor den abschließenden Läufen in Altenberg (zugleich EM 2016) und Winterberg dennoch vor dem Sieg im Gesamtweltcup.
"Sehr kantig und holprig"
Auch das Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) greift nach dem Gesamtsieg. Die Olympiasieger und Weltmeister gewannen vor den Russen Andrei Bogdanow/Andrei Medwedew und Christian Oberstolz/Patrick Gruber aus Italien. Die Vizeweltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl), Titelverteidiger im Gesamtweltcup, mussten sich nach einem Sturz im ersten Lauf mit dem 12. Platz begnügen.
Auch Wendl und Arlt hatten zunächst Probleme und schlossen den ersten Durchgang nur auf Rang drei ab, im entscheidenden Lauf profitierten die Bayern dann auch von Fehlern der Konkurrenz. "Es war sehr schwierig heute", sagte Wendl: "Die Bahn ist sehr kantig und holprig." Die Winterberger Robin Geueke/David Gamm wurden in Russland Fünfte.
Wendl/Arlt führen im Klassement mit 867 Punkten deutlich vor Eggert/Benecken (762). Der vierte Sieg im Gesamtweltcup ist den Olympiasiegern kaum noch zu nehmen.