Das zweite Comeback von Holger Badstuber verläuft weiter sehr bemerkenswert. Beim 7:0 von Bayern München gegen Schachtjor Donezk ist er der gefeierte Mann.
Sie standen alle vor der Südkurve, aber einer stand noch ein bisschen weiter vorne als die anderen Spieler von Bayern München. Holger Badstuber hatte sich nicht aus eigenem Antrieb nach vorne gedrängelt, nach dem 7:0 gegen Schachtjor Donezk und dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League wollten es die Anhänger der Münchner nun mal so. "Badstuber, Badstuber", schallte es im Stakkato. Badstuber gehorchte und ließ sich feiern. Aber nur kurz.
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Nach dem Spiel hörte Badstuber (25) Lobeshymnen von allen Seiten, auch wegen eines historischen Augenblicks. In der 63. Minute köpfte er eine Flanke von Rafinha ins Tor, es war sein erster Treffer im 35. Europapokalspiel. Es war zudem erst der zweite in einem Pflichtspiel für die Münchner seit einem sehr schönen und siegbringenden Freistoß am 4. Dezember 2009 gegen Borussia Mönchengladbach (2:1). "Ich wusste gar nicht", sagte Badstuber etwas verlegen, "wie ich jubeln sollte."
"Er ist mein persönlicher Held"
Mögen die Sprechchöre ein wenig peinlich sein, es ändert nichts daran, dass derzeit nur Gutes über Badstuber zu hören ist. "Ich habe ja immer gesagt, er ist mein persönlicher Held. Wer eineinhalb Jahre lang so etwas erlebt hat wie er, sich immer wieder herangekämpft hat und heute das Tor macht, hat sich Applaus verdient", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Mittwochabend und betonte: "Alle freuen sich für ihn."Zu denen, die sich für Badstuber freuen, gehört auf jeden Fall Bastian Schweinsteiger. "Er ist ein sehr guter Fußballer und eine Persönlichkeit, er wird immer sicherer - und er tut unserem Spiel gut", sagte der Weltmeister. Unverhohlen drückt vor allem Trainer Pep Guardiola seine Begeisterung aus, wenn er über den Abwehrspieler spricht. "I love you", hat er ihm kürzlich gesagt, am Mittwochabend pries er dann wieder mal Badstubers Qualitäten vor allem bei der Spieleröffnung.
Nach vier Knieoperationen hatte Badstuber erst 624 Tage nicht Fußball spielen können, dann, nach seinem Comeback, musste er zuletzt weitere 154 Tage wegen einer Muskelverletzung passen. Nun sieht es so aus, als ginge alles sehr schnell: Spätestens seit Mittwochabend wäre es keine große Überraschung, sollte Bundestrainer Joachim Löw den "besten Abwehrspieler der Welt mit linkem Fuß" (Schweinsteiger) für die Länderspiele gegen Australien (25. März) und in Georgien (EM-Qualifikation, 29. März) wieder in seinen Kader berufen.