Der AC Milan empfängt am 3. Spieltag der Serie A Juventus Turin zum ersten großen Kracher der Saison, die Rossoneri gehen selbstbewusst in das Duell. Juve dagegen hadert noch mit sich selbst, während Lazio in Genua mit einem schwierigen Test rechnet. Mario Gomez verspricht dem AC Florenz derweil baldige Tore, Napoli übt sich in Gelassenheit und Inter will an sein Spektakel anknüpfen.
AC Mailand - Juventus Turin (Sa., 20.45 Uhr)
Der AC Milan hat nach dem guten Saisonstart ein neues Selbstverständnis - trotz zuletzt vier Pleiten hintereinander gegen die Alte Dame. "Für unsere Ambitionen ist es wichtig, sich mit den Stärksten zu messen", betonte Mittelfeldspieler Nigel de Jong: "Unser Team wächst von Spiel zu Spiel und das stimmt mich optimistisch, dass wir auch Juventus schlagen können."
Verteidiger Cristian Zapata fügte hinzu: "Die Mannschaft hat die nötige Leidenschaft, um auf das Feld zu gehen und dieses Spiel zu gewinnen. Gegen Juventus ist es immer schwierig, aber wir werden alles für den Sieg geben. Ich hoffe, wir werden volles Haus im San Siro haben. Unsere Fans können am Samstag definitiv den Unterschied ausmachen." Ebenfalls dazu beitragen könnten am Samstagabend Fernando Torres und Stephan El Shaarawy: Beide trainieren seit Dienstag wieder.
Bei Juve herrscht indes auch nach dem CL-Auftaktsieg gegen Malmö eine gewisse Unzufriedenheit. "Es war ein durchwachsener Sieg", haderte Trainer Massimiliano Allegri und fügte hinzu: "Wir müssen noch vieles verbessern." Zudem plagen den Meister Verletzungssorgen: Juventus muss weiter ohne den gesperrten Giorgio Chiellini sowie die verletzten Luca Marrone und Andrea Pirlo auskommen, auch Arturo Vidal (Muskelverletzung) droht erneut auszufallen.
CFC Genua - Lazio Rom (So., 15 Uhr)
Nach der Milan-Pleite hat sich Lazio mit dem 3:0 gegen Cesena rehabilitiert, dennoch warnte Trainer Stefano Pioli vor dem sieglosen Gegner aus Genua: "Da wartet eine schwere Aufgabe auf uns. Wir müssen sehr gut vorbereitet sein, aber es ist auch ein wichtiger Test, an dem wir weiter wachsen können. Sie werden versuchen, offensiv variabel zu spielen und unser Ballbesitz-Spiel zu stören. Wir müssen versuchen, unser Spiel durchzuziehen."
Immerhin hat Lazio einige Ausfälle zu verkraften: Linksverteidiger Stefan Radu hat sich eine Muskelverletzung zugezogen und steht für rund drei Wochen nicht zur Verfügung, auch Alvaro Gonzalez und Ederson fallen weiter aus. Im Gegenzug aber könnte Federico Marchetti nach seiner Oberschenkelverletzung wieder zurückkehren, seit Mittwoch trainiert Lazios Schlussmann wieder.
Doch auch Genua plagen Personalsorgen. Innenverteidiger Facundo Roncagli fehlt gesperrt, zudem fallen Luca Antonini und Ioannis Fetfatzidis wohl aus. Doch zumindest ging der Trend zuletzt nach oben, beim AC Florenz ermauerte sich Genua ein torloses Remis.
Atalanta Bergamo - AC Florenz (So., 18 Uhr)
Der Saisonstart der Fiorentina ging aus mehreren Gründen in die Hose: In der Liga gab es aus zwei Spielen nur einen Punkt, dazu hat sich Stürmer Giuseppe Rossi erneut am Knie verletzt und wird den Rest der Hinrunde verpassen. "Wir haben gegen Genua am vergangenen Wochenende gut gespielt, aber uns fehlt vor dem Tor noch die Kaltschnäuzigkeit. Damit hatten wir schon gegen Ende der Vorsaison Probleme", kritisierte Trainer Vincenzo Montella jetzt öffentlich.
Mitverantwortlich dafür ist Mario Gomez, der ankündigte: "Ich bin Druck gewöhnt und werde bald wieder der echte Mario sein. Wenn ich zwei oder drei Spiele ohne Tor bleibe, redet jeder über mich. Ich weiß, dass ich mich verbessern kann. Ich will so viele Tore wie möglich schießen, dafür sind wir Stürmer da."
Dass die Fiorentina-Offensive ausgerechnet in Bergamo ins Rollen kommt, darf aber bezweifelt werden - Atalanta kassierte in den ersten beiden Spielen nur einen Gegentreffer. "Wir sind gut gestartet. Aber die Saison ist lang", warnte Trainer Stefano Colantuono: "Wir haben noch nichts erreicht, nichts. Aber wir verfolgen weiterhin unsere Philosophie." Kapitän Gianpaolo Bellini, Innenverteidiger Guglielmo Stendardo und Mittelfeldspieler Leonardo Spinazzola fallen derweil voraussichtlich erneut aus.
Udinese Calcio - SSC Neapel (So., 18 Uhr)
Trotz der 0:1-Pleite gegen Chievo am vergangenen Sonntag sieht Napoli-Trainer Rafael Benitez die Stimmung im Klub nicht in Gefahr: "Die Moral ist völlig intakt, wir haben tolle Fans. Wir sind glücklich und stehen zusammen. Wir haben das Spiel so wie immer analysiert, um die Fehler zu erkennen. Wir haben darüber gesprochen, wie wir die beheben."
Dabei geht der Fokus, so Benitez weiter, klar auf die Offensive: "Wir hatten 33 Torschüsse, aber wir müssen im Abschluss besser werden. Wir müssen nicht in jedem Spiel 5:0 zur Halbzeit führen, aber wir müssen das Spiel kontrollieren."
Für Udine dagegen geht es nach der 0:2-Pleite gegen Juventus Turin direkt gegen das nächste Topteam. Trainer Andrea Stramaccioni muss dabei auf Torhüter Simone Scuffet, Innenverteidiger Maurizio Domizzi und Mittelfeldspieler Albert Riera verzichten. Doch immerhin die Statistik macht den Hausherren Mut: Nur eines der letzten vier Duelle beider Teams konnte Napoli, bei drei Unentschieden, gewinnen.
US Palermo - Inter Mailand (So., 20.45 Uhr)
Auf beeindruckende Art und Weise hat Inter sein Saison-Heim-Debüt gegeben, Sassuolo wurde am vergangenen Sonntag mit 7:0 abgefertigt und Inter hat in dieser Saison noch keinen Gegentreffer kassiert. "Am Sonntag begann eine neue Geschichte. Ich spürte die große Unterstützung durch die Fans", betonte Offensivmann Fredy Guarin die neue Aufbruchstimmung im Klub.
"Wir werden in allen drei Wettbewerben, der Serie A, der Europa League, und der Coppa Italia, unser Bestes geben. Dann sehen wir am Ende, was wir erreichen können", so Trainer Walter Mazzarri, der wieder mit Jonathan und Hugo Campagnaro planen kann, unter der Woche: "Wir haben die Spieler, um in allen drei Wettbewerben mitzuhalten."
Bei Aufsteiger Palermo regiert indes trotz nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen Gelassenheit. "Wir haben große Qualität im Team, müssen aber abgezockter sein und weniger Fehler machen. Aber wir bleiben optimistisch", betonte Mittelfeldspieler Luca Rigoni und Trainer Beppe Iachini fügte hinzu: "Wir hoffen, dass diese Lektion uns dabei hilft, bestimmte Fehler nicht zu wiederholen. Wir hätten aus den ersten beiden Spielen mehr Punkte verdient gehabt, aber wir müssen jetzt an unserer Einstellung festhalten."
Adrian Franke
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