Die europäische Klub-Vereinigung ECA sowie der Verband der europäischen Profiligen (EPFL) wollen sich erneut für Mai 2022 als Termin für die Fußball-WM in Katar einsetzen. "Der Mai-Vorschlag soll dann auf dem nächsten Treffen der Task Force im Januar oder Februar 2015 der FIFA unterbreitet werden", sagte ECA-Manager Marc Schmidgall der "Sport Bild".
ECA und EPFL haben zu diesem Zweck ein Gutachten beim Schweizer Wetterdienst MeteoSwiss in Auftrag gegeben, in dem die klimatischen Bedingungen während der Endrunde 2014 in Brasilien mit denen im Mai in Katar verglichen wurden. Ausschlaggebend solle der "Wet Bulb Globe Temperature"-Index (WBGT) sein, der die Auswirkungen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windstärke und Sonnenstrahlung auf den menschlichen Organismus messe.
Schmidgall: "Im Mai unter FIFA-Bedingungen möglich"
"Nach unseren Recherchen", sagte Schmidgall, könne in Katar im Mai im Vergleich zu Brasilien "unter FIFA-Bedingungen gespielt werden".Hintergrund des Mai-Termins sind vor allem die dann moderaten Auswirkungen auf den internationalen Spielkalender in Europa. Eine Austragung Ende 2022, die von der FIFA vermeintlich favorisiert wird, hätte dagegen enormen Einfluss auf die Spielpläne der umliegenden Jahre.
FIFA nicht begeistert von der Idee
Nach dem vergangenen Treffen von FIFA, ECA und EPFL hatte der Weltverband den auch von ECA- und Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge ins Gespräch gebrachten Vorschlag allerdings mehr oder weniger zurückgewiesen. "Wir kommen einer Eingrenzung auf zwei Optionen näher - Januar/Februar 2022 oder November/Dezember 2022 - aber die FIFA wurde auch gebeten, den Mai 2022 in Erwägung zu ziehen", hatte Generalsekretär Jerome Valcke nach der Sitzung gesagt: "Wir werden die Ergebnisse sammeln und uns von allen Parteien Rückmeldung einholen, um beim nächsten Treffen Anfang 2015 einer endgültigen Entscheidung näher zu kommen."Laut eines offiziellen Kommuniques machte FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak klar, dass eine Terminierung zwischen Mai und September aufgrund der hohen Temperaturen "die Gesundheit der Spieler und Fans" gefährde. Weiterhin beginne der Ramadan im Jahr 2022 am 2. April, was muslimische Spieler zusätzlich belasten würde.