Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko wird mit ihrem neuen Partner Bruno Massot künftig für Deutschland starten. Dies teilte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), dem SID mit und betätigte damit entsprechende Berichte der Bild-Zeitung und der Freien Presse in Chemnitz. Wie Dönsdorf erklärte, will der gebürtige Franzose Massot (25) die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen.
Die Erklärung, künftig für die DEU starten zu wollen, unterschrieb Massot am Sonntag. "Mit diesem Papier kann ich jetzt auf den französischen Verband zugehen und um die Freigabe bitten", sagte Dönsdorf, der bereits im Vorfeld erste Gespräche mit den Nachbarn geführt hatte. Sollte Frankreich die Freigabe verweigern, würde sich die für einen Verbandswechsel übliche Sperre von einem auf zwei Jahre verlängern.
Genau dieses Szenario droht, denn der französische Verbandspräsident Didier Gailhaguet hat bereits seinen Widerstand angekündigt. Der Nachrichtenagentur AFP sagte er: "Wir werden hierfür keine Erlaubnis erteilen. Das weiß Bruno sehr genau. Wir haben viel in ihn investiert. Es ist aber erlaubt, an die Möglichkeit zu denken, dass Savchenko für Frankreich laufen könnte."
"Es musste ja langsam mal vorwärts gehen. Ich bin froh, dass die Sache nun klar ist", sagte Savchenko der Bild. In der Freien Presse ergänzte die 30-Jährige: "Wir sind uns einig, dass es in Chemnitz die besten Bedingungen für unsere Ziele gibt." Massot hat dort inzwischen schon einen Wohnsitz.
Ingo Steuer bleibt Trainer
Trainiert wird das Paar hauptsächlich vom ehemaligen Weltmeister Ingo Steuer, dessen Finanzierung aber nach wie vor nicht geregelt ist. Der Coach darf wegen seiner früheren Tätigkeit als inoffizieller Stasi-Mitarbeiter von der DEU bislang nicht bezahlt werden. Derzeit arbeitet Steuer unentgeltlich für das Duo. Savchenko/Massot wollen allerdings auch in einem großen Team mit mehreren Trainern arbeiten. Ihr sportliches Ziel ist eine Olympiamedaille 2018 in Pyeongchang.Die Chemnitzerin Savchenko hatte elf Jahre lang an der Seite des mittlerweile zurückgetretenen Robin Szolkowy zahlreiche internationale Erfolge gefeiert. Sie wurden fünfmal Weltmeister, viermal Europameister und gewannen zwei olympische Bronzemedaillen. Szolkovy arbeitet inzwischen als Trainer, aber der kommenden Saison wird er zwei russische Nachwuchspaare betreuen.