Martin Kaymer blickt auf ein Seuchenjahr zurück. Wenig erinnert noch an seine Erfolgssaison 2010, als er vier Turniere inklusive Ryder Cup in Folge gewinnen konnte. Der Deutsche dachte an Aufgabe, doch rechtzeitig zum Kontinentalduell 2012 geht es aufwärts.
"Vor zwei Jahren hatte ich eine unglaublich gute Phase", erinnerte sich Martin Kaymer laut rydercup.com an sein Ryder Cup-Debüt 2010 zurück, als er als amtierender Major-Champion nach Celtic Manor gereist war. "Ich hatte vier Turniere in Folge gewonnen, das dritte davon war der Ryder Cup. Eine tolle Zeit, in der man man überhaupt keine Zweifel daran hatte, am Sonntag vorne mit dabei sein zu können." So sicherte er sich damals das Race To Dubai, wurde zusammen mit Graeme McDowell zum Golfer des Jahres gewählt.
Doch dieses Selbstverständnis, diese Lockerheit auf dem Kurs war Martin Kaymer in dieser Saison völlig abhanden gekommen. Ein gebrauchtes Jahr, ohne Turniersieg und mit reihenweise verpassten Cuts - in der Weltrangliste sackte die ehemalige Nummer eins bis auf Platz 32 ab. Die Qualifikation für den Ryder Cup 2012 wurde so bis zur letzten Minute zur Zitterpartie. "Ich habe noch nie so oft die Leaderboards von Turnieren gecheckt, bei denen ich gar nicht dabei war, wie in den letzten zwei Wochen", gab Kaymer zu.
Italian Open geben Martin Kaymer Anlass zur Hoffnung
"Jetzt bin ich erleichtert", fügte er strahlend an. Erleichtert darüber, dass er die besondere Atmosphäre des Ryder Cups nach Auftritten als Gast (2008) und Rookie (2010) nun als mittlerweile etablierter Spieler erneut schnuppern und noch einmal Gänsehautmomente erleben darf. "So ein Gefühl hatte ich sonst noch nie auf einem Golfplatz", erinnerte sich Kaymer an seinen ersten Abschlag 2010 zurück. Erleichtert dürfte er aber auch über sein erstes Top Five-Ergebnis dieser Saison sein, das er ausgerechnet bei seiner Ryder Cup-Generalprobe in Italien einfuhr.
Vor allem seine 67 auf den beiden Schlussrunden geben Kaymer Grund, optimistisch für Europa in den Kontinentalvergleich mit den USA zu ziehen. Die nach der verpatzten PGA Championship eingeschobenen Sondertrainingseinheiten mit Coach Günther Kessler in Scottsdale/Arizona scheinen Wirkung zu zeigen.
Sein neuer Schwung, der damit verbundene neue Bewegungsablauf und Schlagrhythmus, alles, woran er seit über einem Jahr werkelt und was viel zur Verunsicherung und Zunahme von Fehlschlägen beigetragen hatten, scheint sich endlich zu stabilisieren. Was auf der Range geprobt wurde, klappte bei der Italian Open endlich auch konstant im Wettkampf.
Ryder Cup-Kapitän Olazabal baute Martin Kaymer auf