Martin Kaymer hat den Kampf mit sich und seiner Form am dritten Tag der KLM Open mit wechselndem Erfolg fortgesetzt. Auf dem Papier stand am Ende des Tages eine 68 und der geteilte 13. Platz. Ein Aufwärtstrend ist spürbar, die Sicherheit vergangener Tage weit entfernt.
Sein Ziel ist der Ryder Cup in drei Wochen, da möchte Martin Kaymer so weit sein, dass er Europas Team bei der Titelverteidigung helfen kann. Die KLM Open ist nichts weiter als ein Zwischenstopp auf dem Weg dorthin nach drei Wochen Training in den USA.
Kaymer hatte sich von seiner 65 zum Auftakt nicht blenden lassen. Er räumte zwar Fortschritte in seinem Spiel ein, bemängelte aber gleichzeitig die fehlende Konstanz. Den Unterschied zu seinen erfolgreichen Zeiten vor zwei, drei Jahren beschrieb er treffend am Vortag gegenüber dailyrecord.co.uk.
Kaymer: Der Automatik-Modus ist weg
"Vor zwei Jahren, als ich auch hier gewonnen habe, hätte ich mit geschlossenen Augen Golf spielen können. Damals war ich im Automatik-Modus und brauchte nur zu spielen. Jetzt muss ich mich auf einer Runde auf die Sachen konzentrieren, an denen ich gerade arbeite. Das ist anstrengend."
Dieser Kampf spiegelte sich am dritten Tag der KLM Open auch auf seiner Scorekarte wider. Vier Bogeys, vier Birdies und ein Eagle sorgten für ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Das war Martin Kaymer auch äußerlich anzusehen. Mal schüttelte er den Kopf, dann gestikulierte er - vom Automatik-Modus vergangener Zeiten ist er noch weit entfernt.
Kaymers Achterbahnfahrt
Die Probleme in seinem Spiel sind vielfältig. Wie so oft haderte Kaymer mit den Putts, die nicht fallen wollten, wie er es gerne hätte. Nur sechs getroffene Fairways und zwölf getroffene Grüns sind Ausdruck der fehlenden Sicherheit bei seinem Schwung. In der Summe wechseln sich gute und schlechte Schläge noch zu häufig ab.
Und doch ist der geteilte 13. Platz nach drei Runden ein Lichtblick. Möglich machte das ein Eagle an der 18. Spielbahn, nachdem er zuvor mit Bogeys an der 16 und 17 schon wieder weit zurückgefallen war. Eine gute Schlussrunde wäre auch für Kaymers Selbstbewusstsein enorm wichtig, denn natürlich ist gerade beim Golf auch die Psyche ein wichtiger Faktor.
Vier Spieler an der Spitze
Um den Sieg wird Martin Kaymer in Hilversum nicht mehr mitspielen, dafür ist sein Rückstand von sechs Schlägen auf die Spitze wohl zu groß, auch wenn ihm noch einmal eine 65 wie am ersten Tag gelingen sollte.
Die Führung teilen sich derzeit vier Spieler. Pablo Larrazabal, Gonzalo Fernandez-Castano (beide Spanien), Scott Jamieson (Schottland) und Graeme Storm aus England gehen bei der KLM Open mit 12 Schlägen unter Par als Führende auf die Schlussrunde. Alex Cejka belegt nach einer 69er Runde den geteilten 40. Rang.