Weitspringer Markus Rehm hat nach seinem Sieg bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften auch bei der EM der Behindertensportler im walisischen Swansea Gold gewonnen. Einen Tag nach seinem 26. Geburtstag siegte der unterschenkelamputierte Leverkusener mit einem Sprung auf 7,63 m (1086 Punkte) und riesigem Vorsprung vor dem Dänen Daniel Jörgensen (6,22 m/975 Punkte).
Den dritten Platz belegte der Niederländer Ronald Hertog (6,78 m/930 Punkte). Rehms Leverkusener Teamkollege Felix Streng kam mit einer persönlichen Bestleistung von 6,41 m (819 Punkte) auf Rang vier.
"Das war ein schwieriger Wettkampf, der Wind hat mir zu schaffen gemacht. Ich wäre gerne wieder an die Acht-Meter-Marke gesprungen. Das hatte ich mir vorgenommen, aber es hat leider nicht funktioniert", sagte Rehm: "Das war ein tolles Jahr für mich, und ich bin überglücklich. In Zukunft möchte ich an meiner Konstanz arbeiten."
Rehm war trotz seines Titels in Ulm nicht für die EM in Zürich nominiert worden, wo seine Siegesweite zu Silber gereicht hätte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) argumentierte, Rehms Prothese habe ihm möglicherweise einen Vorteil verschafft. Der Fall hatte für große Diskussionen gesorgt.
In Ulm war Rehm 8,24 m gesprungen, in Zürich hätte das hinter dem britischen Olympiasieger Greg Rutherford (8,29) für Silber gereicht. In Swansea kam der Schützling der ehemaligen Weltklasse-Speerwerferin Steffi Nerius nicht annähernd an seine Rekordweite heran.