Man City hat mit 3:2 bei Real Madrid verloren - eigentlich kein Beinbruch, aber kurz vor Schluss führten die Citizens noch mit 2:1. Vor diesem Hintergrund war der Frust groß und Selbstkritik verständlich. Diese darf aber nicht jeder äußern, wie Coach Roberto Mancini klarstellte.
Ziel von Mancinis Ärger war Joe Hart. Der Torwart von Man City wurde bei espnfc.com mit den Worten zitiert: "Man kann nicht 2:1 führen und dann das Spiel verlieren. Das müssen wir auf unsere Kappe nehmen." Das hört sich nicht nach einem Statement an, das besonderen Zündstoff birgt, für Mancini war es aber schon des Guten zu viel.
"Joe Hart soll im Tor bleiben und Bälle halten", so Mancini. "Wenn einer das Team kritisiert, bin ich es. Ich bin der Richter, nicht Joe Hart." Gut möglich, dass Roberto Mancini sich weniger über Harts Worte ärgerte, als vielmehr über den 3:2-Siegtreffer für Real Madrid durch Cristiano Ronaldo. Der Treffer fiel aus einer Verkettung von Nachlässigkeiten in der Defensive von Man City. Zunächst ließ sich Pablo Zabaleta wie ein Anfänger von Ronaldo ausspielen, bei dessen Schuss stand Vincent Kompany im Sichtfeld von Joe Hart, duckte sich dann weg und ließ seinen Torwart schlecht aussehen.
Jose Mourinho reagierte auf diesen Treffer mit einer explosiven Gefühlsausbruch, jubelnd ging er auf die Knie. Die Erleichterung war ihm nach dem Fehlstart in der Primera Division anzusehen. Die Aufarbeitung einer weiteren Enttäuschung blieb ihm erspart, diese Rolle musste Robert Mancini ausfüllen. Und der reagierte mit seinen scharfen Worten gegenüber Joe Hart sehr dünnhäutig, zumal der Trainer von Man City seinem Keeper inhaltlich Recht gab.
"Wir müssen uns in diesen Situationen weiterentwickeln. Manchmal stehen wir zu tief. So dürfen wir nicht weiter verteidigen. Wenn du hier mit 2:1 führst, dann muss du aufmerksamer sein", analysierte Mancini bei bbc.co.uk.
Fehlende Champions League-Erfahrung kein Faktor
Was blieb, war ein misslungener Start in die zweite Champions League-Saison der Vereinsgeschichte von Man City. Bei der Premiere im letzten Jahr hatten die Citizens in der Gruppe mit dem FC Bayern München und SSC Neapel als Tabellendritte das Nachsehen.
Mangelnde Champions League-Erfahrung will Mancini aber nicht als Faktor für das bisher unglückliche Auftreten seiner Mannschaft in der Königsklasse gelten lassen. "Wir können doch nicht über Erfahrung reden. Wir haben gute Spieler, die für ihre Nationalteams international spielen und jede Menge Partien absolviert haben", so Roberto Mancini. Damit hatte der Boss genug gesprochen. Nun gilt es für seine Spieler zu schweigen und eine Reaktion auf dem Platz zu zeigen. Nächster Gegner von Man City in der Champions League ist übrigens Borussia Dortmund.
Aguero wollte auch was sagen
Ein Wort zu Real Madrid verlor aber dann aber doch noch ein Spieler von Man City. Sergio Aguero kam bei den Königlichen zwar nicht zum Einsatz, klärte aber immerhin darüber auf, dass er sich 2011 auch einen Wechsel von Atletico Madrid zum Stadtrivalen Real hätte vorstellen können, wenn es denn ein Angebot gegeben hätte.
Allerdings sei laut soccernet.com "Man City damals die einzige Option gewesen". Schön, dass wir drüber gesprochen haben, Robert Mancini hatte gegen diese Aussage aber offenbar nichts einzuwenden.