In der peinlichen Posse um die Doppelbelegung der Kölner Lanxess Arena wurde eine Lösung gefunden: Der Handball-Klassiker Deutschland gegen Dänemark wird nun am Samstag in Köln stattfinden. Ein Umzug nach Düsseldorf ist damit vom Tisch.
Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson war genervt, Vizepräsident Bob Hanning verärgert und DHB-Generalsekretär Mark Schober wirkte ein wenig ratlos: Die peinliche Posse um die Doppelbelegung der Kölner Lanxess Arena wirbelte viel Staub auf - erst am späten Dienstagabend fand sich endlich eine Lösung.
Der Länderspiel-Klassiker zwischen Europameister Deutschland und Dänemark wird von Freitag auf Samstag (15.45 Uhr) verschoben, findet aber in Köln statt. Das gaben der Deutsche Handballbund und die Arena bekannt. Damit betrieben alle Seiten Schadensbegrenzung, ein kurzfristiger Umzug der Handballer nach Düsseldorf ist vom Tisch. Das Terminchaos sorgte dennoch für viel Kopfschütteln.
"Mit der kurzfristigen Verlegung des Länderspiels sind für unsere Fans leider erhebliche Unannehmlichkeiten verbunden. Der DHB bedauert dies", sagte Schober.
Arena-Chef übernimmt Verantwortung
Die endgültigen Verträge mit der Lanxess Arena waren am 16. März unterschrieben worden. Nach dem Einzug ins Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga spielen aber am Freitagabend (19.30 Uhr) die Kölner Haie gegen Red Bull München. Immerhin übernahm Arena-Chef Stefan Löcher die volle Verantwortung für die Doppelbelegung, "diese haben einzig und allein wir zu verantworten", sagte er.
Nach dem zwar überraschenden aber bei weitem nicht sensationellen Halbfinal-Einzug der Haie am Ostermontag waren die verschiedensten Lösungsszenarien durchgespielt worden. Verhandlungen mit München über einen Tausch des Heimrechts oder eine Spielverlegung blieben erfolglos.
Ein kurzfristiges Einspringen Düsseldorfs war ebenfalls mehr als ein Gedankenspiel. "Wir sind eingebunden. Die Sache wird gerade geprüft", sagte Manfred Kirschenstein, Hallenleiter im Düsseldorfer ISS Dome, dem SID noch am Dienstagmittag.
Hanning merklich unzufrieden
DHB-Vizepräsident Bob Hanning war über die Situation alles andere alles glücklich. "Ob das notwendig war, müssen andere beurteilen. Das DHB-Präsidium war darüber jedenfalls nicht informiert. Desweiteren bin ich schockiert über die Unprofessionalität der Lanxess-Betreiber", polterte Hanning.
Der DHB hat für das Spiel gegen Dänemark bereits 13.000 Karten abgesetzt, diese behalten ihre Gültigkeit. Ärger bei den Anhängern ist aber trotzdem programmiert. "Wir erwarten, dass die Arena als unser Vertragspartner alle Anstrengungen unternehmen wird, für eine reibungslose Abwicklung zu sorgen", sagte Schober.
Das sportliche Interesse an den Spielen gegen Dänemark und am Sonntag (15.00 Uhr) in Gummersbach gegen Österreich rückte angesichts der bemerkenswerten Umstände in den Hintergrund. Bundestrainer Sigurdsson wollte sich zu den unerfreulichen Begleiterscheinungen nicht äußern. Er bereite seine Mannschaft auf die Spiele vor, so Sigurdsson.