Der FC Chelsea und die Tottenham Hotspur stehen sich am Sonntag im League-Cup-Finale gegenüber, die Blues haben dabei psychologisch den klaren Vorteil. Oscar will eine Serie beenden, Torhüter Thibaut Courtois bereitet sich gewissenhaft auf Harry Kane vor. Die Spurs kommen dagegen mit einer bitteren Pleite im Gepäck - dennoch gilt: Ausreden verboten.
FC Chelsea - Tottenham Hotspur (So., 17 Uhr)
Für die Blues gab es am Samstag beim Remis gegen Burnley einen Dämpfer, am Ende stand Chelsea sogar kurz vor der Pleite. Doch der Blick ging schnell wieder nach vorne und auf das erste Finale der Saison. "Ich habe drei Mal in Wembley gespielt und will jetzt endlich da gewinnen, denn das ist mir bisher noch nie gelungen", betonte Mittelfeldmann Oscar: "Jeder hier fiebert dem Spiel schon entgegen und wir alle wissen, dass es ein großes Spiel wird. Wir haben darauf jetzt lange hingearbeitet, jeder ist motiviert und wir alle wollen diesen Pokal gewinnen."
Branislav Ivanovic schob auf der Team-Website eine kleine Warnung hinterher: "Wir wissen, was wir zu tun haben. Es wird definitiv ein hartes Spiel, aber wir sind bereit und freuen uns darauf. Wir wollen es. Du hast diese speziellen Gefühle in dir, wenn ein Finale bevorsteht und wir alle wollen, dass das Match jetzt gleich startet. Der Trainer weiß, wie er mit so einer Situation umzugehen hat. Er hat, ebenso wie wir, die Erfahrung vieler Endspiele."
Gleichzeitig aber wissen die Blues, die nur in einem ihrer letzten fünf Pflichtspiele eine weiße Weste wahren konnten, um die Gefahr durch den Stadtrivalen - Tottenham ist seit dem Jahreswechsel die Torfabrik der Liga und Torhüter Thibaut Courtois gab bereits zu, Spurs-Stürmer Harry Kane genauer unter die Lupe genommen zu haben. "Ich weiß, wie er den Abschluss sucht. Aber darauf muss ich jetzt nicht unbedingt weiter eingehen", grinste der Belgier am Donnerstag. Verzichten muss Chelsea allerdings auf den gesperrten Nemanja Matic.
Spurs: "Müssen nach vorne schauen"
Tottenham konnte sich derweil, im Gegensatz zu Chelsea, nicht die Woche über nur auf das Spiel vorbereiten - am Donnerstag mussten die Spurs zum EL-Duell nach Florenz, und kommen mit der 0:2-Pleite, gleichbedeutend mit dem Aus, im Gepäck zurück. "Wir müssen uns schnell wieder erholen, am Sonntag wartet das nächste Spiel. Das war unser erstes Endspiel, aber wir müssen nach vorne schauen", erklärte Trainer Mauricio Pochettino.
Ausreden will auch bei den Spielern niemand gelten lassen, Erik Lamela mahnte: "Manchmal ist es schwierig, weil wir müde sind. Aber wir haben viele Spieler und das hilft uns sehr. Natürlich ist es schwer, aber das gilt nicht nur für uns. Ich denke, wir können damit zurechtkommen."
Kane, der beim Sieg über Chelsea zum Beginn des neuen Jahres zwei Tore erzielt hatte, fügte hinzu: "Mit einem Team wie den Spurs einen Titel zu gewinnen wäre etwas sehr besonderes. Aber wir wollen gleichzeitig auch in die Champions League, also müssen wir in jedem Wettbewerb weiter alles geben." Immerhin gibt es aus Spurs-Sicht ein gutes Omen: Bereits 2008 kam es zum League-Cup-Endspiel gegen die Blues, Tottenham gewann damals mit 2:1.
Autor: Adrian Franke