Beim FC Liverpool, dem FC Everton und den Tottenham Hotspur herrscht in der 3. Runde des League Cups akute Stolpergefahr, auch Manchester City erwartet einen motivierten Außenseiter. Außerdem: Arsenal will die guten Eindrücke vom Wochenende bestätigen, Chelsea verzichtet auf Diego Costa und Swansea bleibt trotz den jüngsten Niederlagen zuversichtlich.
FC Arsenal - FC Southampton (Di., 20.45 Uhr)
Die Remis-Serie in der Liga konnte Arsenal mit dem 3:0 bei Aston Villa am Samstag endlich beenden - sehr zur Freude von Trainer Arsene Wenger. "Das war die richtige Antwort nach der Niederlage gegen Dortmund. Mit der Führung im Rücken konnten wir das Spiel kontrollieren", betonte Wenger, der nach seinem Premierentreffer jetzt auf weitere Tore von Danny Welbeck hofft: "Er war vor seinem Treffer noch etwas überhastet. Aber das ist ein mentales Problem, denn im Training trifft er am laufenden Band."
Spannend wird zudem die Frage, welchen Youngsters Wenger eine Chance gibt - im League Cup mischt der Franzose sein Team traditionell gerne durch und gibt dem Nachwuchs eine Möglichkeit, sich zu präsentieren. Mathieu Debuchy und Olivier Giroud fallen in jedem Fall aus, auch Nacho Monreal muss womöglich passen.
Doch Southampton hat seine letzten drei Spiele gewonnen und kommt mit breiter Brust ins Emirates. "Natürlich ist das ein toller Start, den vielleicht niemand erwartet hat. Aber wir glauben an unsere Ziele und unseren Mannschaftsgeist", betonte Trainer Ronald Koeman, fügte aber hinzu: "Wir müssen weiter hart arbeiten, um weiter solche Ergebnisse einzufahren." Bangen muss der Niederländer noch um die angeschlagenen James Ward-Prowse und Maya Yoshida: "Es ist wohl nicht zu schlimm, hoffentlich können sie spielen."
FC Liverpool - FC Middlesbrough (Di., 20.45 Uhr)
Drei Pleiten in den letzten vier Ligaspielen, zuletzt ein 1:3 bei West Ham - Liverpools Motor stottert noch gewaltig. "Wir haben jetzt ein sehr wichtiges Spiel im Pokal, und danach ein noch größeres mit dem Derby. Wir müssen uns jetzt wieder konzentrieren und zurück auf die Siegerstraße kommen", forderte daher Trainer Brendan Rodgers: "Im Moment passt es nicht. Wir haben viel Arbeit vor uns. Wir wissen, dass wir besser spielen müssen."Dabei fehlen den Reds weiter Daniel Sturridge, Joe Allen, Jon Flanagan, Glen Johnson und Emre Can. Dennoch dürfte Rodgers sein Team im Pokal durchmischen, um seine Stammkräfte angesichts der zusätzlichen Spiele in der Königsklasse zu entlasten. "Außerdem müssen wir Standards besser verteidigen", forderte Rodgers weiter: "Wir stecken viel Arbeit in unsere Organisation und müssen das ohne Zweifel noch besser analysieren."
Zweitligist Middlesbrough muss derweil ohne den gesperrten Dean Whitehead auskommen, dafür kehrt Dani Ayala zurück und das Team kommt mit drei Liga-Siegen hintereinander im Gepäck. "Wir wollen auch gegen Liverpool unser Spiel aufziehen, aber wir wissen, dass das ein anderes Kaliber ist. Wir werden alles geben und hoffen, unseren Fans etwas bieten zu können, an das sie sich noch lange erinnern", kündigte Trainer Aitor Karanka an.
Swansea City - FC Everton (Di., 20.45 Uhr)
Inkonstanz ist für Everton in dieser Saison bislang die große Konstante. Dem 3:6 gegen Chelsea folgten souveräne Siege gegen West Brom und Wolfsburg, nur um dann am Sonntag zuhause beim 2:3 gegen Crystal Palace zu patzen. "Wir haben jetzt vollgepackte Wochen vor uns, und das wollen wir nutzen", forderte Trainer Roberto Martinez daher: "Jeder muss bereit sein. Wir müssen auch individuell auf höchstem Niveau spielen, um zu gewinnen."Gleichzeitig betonte Martinez, der weiter auf Mittelfeldmann Ross Barkley verzichten muss: "Vielleicht hat uns zuletzt der notwendige Fokus gefehlt, aber ich bin mir sicher, dass das keine langfristige Sache ist." Dennoch sorgt vor allem die Defensive der Toffees für Fragezeichen: Nach fünf Spielen hat Everton bereits 13 Tore kassiert, die meisten aller Premier-League-Teams.
Auch Swansea hatte zuletzt Probleme, nach den drei Auftaktsiegen setzte es zwei Niederlagen. Allerdings sind mangelnder Fokus und Einsatz nicht das Problem der Waliser. "Wie könnte ich nach diesen Leistungen mit meinen Spielern unzufrieden sein" Ich habe ihnen gesagt, dass wir, wenn wir weiter diesen Einsatz und diese Hingabe zusätzlich zu unserem guten Spiel zeigen, eine gute Saison spielen werden. Daran müssen sie glauben und ich bin mir sicher, dass sie das tun", kündigte Trainer Garry Monk vor dem Pokalspiel an.
FC Chelsea - Bolton Wanderers (Mi., 20.45 Uhr)
Nach dem emotionalen Unentschieden gegen Manchester City gilt es für die Blues, den Blick schnell auf den mit fünf Pleiten aus acht Spielen gestarteten Zweitligisten zu richten. "Es war ein schweres Spiel. Wir müssen weiter hart arbeiten und an die nächste Partie denken", forderte Filipe Luis.Trainer Jose Mourinho kündigte nach dem ersten Liga-Punktverlust in dieser Saison dennoch personelle Umstellungen an: "Diego Costa ist noch nicht in der Verfassung, drei Spiele pro Woche zu bestreiten. Er wird gegen Bolton sicher nicht spielen." Loic Remy könnte damit zu seinem Startelf-Debüt für Chelsea kommen. Auch Eden Hazard bekommt womöglich eine Pause.
Bolton hat dagegen ganz andere Probleme. Die Defensivkräfte Liam Trotter, Jay Spearing und David Wheater, sowie Torhüter Adam Bogdan fallen aus, zudem stellt das Team die viertschwächste Offensive der zweiten Liga (sieben Treffer). "Ich bin mir sicher, dass wir, wenn wir so weiter spielen, auch Siege einfahren werden", gab sich Trainer Dougie Freedman dennoch selbstbewusst: "Das Spiel gegen Chelsea ist eine willkommene Ablenkung. Da muss ich keinen motivieren, wir werden bereit sein."
Tottenham Hotspur - Nottingham Forest (Mi., 20.45 Uhr)
Bei Tottenham herrscht vor dem Duell mit Nottingham Forest dicke Luft. Die Spurs haben aus den letzten drei Ligaspielen nur einen Zähler geholt und nach der 0:1-Pleite zuhause gegen West Brom am Sonntag platzte Trainer Mauricio Pochettino der Kragen: "Wir müssen mehr Leidenschaft zeigen. Du musst aggressiv sein, das hat uns gefehlt. Ich bin extrem sauer und enttäuscht. Wir haben nicht richtig gespielt und waren von Beginn an zu langsam."Die zusätzliche Belastung durch die Europa League will der Argentinier dabei nicht als Ausrede gelten lassen: "Wir haben im Vergleich zum Donnerstag zehn Spieler ausgetauscht. Das ist keine Entschuldigung, wir waren körperlich gut drauf. Aber im Moment stimmt etwas nicht, die Spieler scheinen sich auf dem Platz nicht wohl zu fühlen." Auch im Pokal dürfte Pochettino wieder rotieren, um daran etwas zu ändern.
Den gleichen Plan verfolgt auch der Gegner, wenngleich Nottingham in dieser Saison noch kein Pflichtspiel verloren hat und die Tabelle der zweiten Liga anführt. "Ich muss allen Spielern vertrauen, denn wir haben viele Spiele in den kommenden Wochen", kündigte Trainer Stuart Pearce an: "Jetzt geht es gegen die Spurs, ein tolles Match. Für uns könnte das aber auch die Chance sein, ein oder zwei Spieler zu testen, die bislang geduldig sein mussten."
Manchester City - Sheffield Wednesday (Mi., 20.45 Uhr)
Beim 1:1 gegen Chelsea verpasste es City, dem Tabellenführer näher auf die Pelle zu rücken. "Ich bin zufrieden mit der Leistung, aber nicht mit dem Ergebnis", haderte Trainer Manuel Pellegrini anschließend und stichelte angesichts der defensiven Spielweise der Blues: "Ich denke, wir haben über 90 Minuten gegen ein kleines Team gespielt, das nur verteidigen wollte."Am Mittwoch erwartet die Citizens, die weiter ohne Stevan Jovetic auskommen müssen, tatsächlich genau dieses Schicksal gegen den Zweitligisten. "Wir haben gegen Chelsea stark gespielt und die Partie dominiert. Jetzt müssen wir so weitermachen", forderte Sergio Agüero. Allerdings ist auch der Gegner auf Wiedergutmachung aus: Nach fünf Spielen ohne Niederlage setzte es am Samstag eine 2:5-Klatsche gegen Swindon.
Sheffield-Stürmer Stevie May glaubt trotz allem an die Überraschung, wie er auf der Team-Website erklärte: "Endlich können wir uns mit diesem Spiel befassen. Das ist eine große Sache für uns und wir glauben an unsere Chance. Jeder will unbedingt spielen. Wir wissen, dass es ein extrem schweres Spiel wird, aber im Pokal gibt es Überraschungen. Das haben wir schon oft gesehen."
Autor: Adrian Franke
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