Vor einer Woche hatte Miroslav Kloses Hand im Mittelpunkt gestanden. Gegen Siena war es sein Fuß. Den riss ihm der gegnerische Keeper weg und verschuldete so den Elfmeter, der Lazio den Sieg brachte. Den Dreier und viel Aufregung gab es auch für Napoli.
"Ich will doch nur wissen, warum", hatte Walter Mazzarri kurz vor Ende der ersten Halbzeit der Partie des SSC Neapel bei Sampdoria Genua kopfschüttelnd immer wieder gefragt. Doch der Napoli-Coach suchte nicht etwa nach Gründen für den zahnlosen Auftritt seiner Mannschaft, die sich gegen gut organisierte, die Räume eng machende und insgesamt sogar feldüberlegene, allerdings ebenfalls wenig gefährliche Hausherren bis dato nicht entscheidend hatte in Szene setzen können.
Mazzarri wollte eigentlich nur eine Erklärung von Referee Paolo Tagliavento bekommen, warum dieser Sampdorias Pedro Obiang nach einem brutalen Foul mit zwei Füßen voraus gegen Paolo Cannavaro nur mit Gelb bestraft und nicht glatt Rot gezeigt hatte. Doch statt eine Erklärung abzugeben, schickte der Schiedsrichter Mazzari mit einer eindeutigen Handbewegung auf die Tribüne. Von dort sah der Trainer auch in der zweiten Hälfte eine von vielen Fehlern geprägte und nicht so richtig in Fahrt kommende Partie, in der ein völlig missglückter Rechtsschuss von Gökhan Inler zunächst die beste Chance gewesen war.
Napoli bleibt an Juventus Turin dran
Doch dann holte Daniele Gastaldello im Strafraum Napolis Marek Hamsik von den Beinen. Sampdorias Kapitän sah Rot und Edinson Cavani (67.) verwandelte den fälligen Strafstoß zum 0:1. In Überzahl und mit der Führung im Rücken tat sich Neapel in der Schlussphase leichter, zu Chancen zu kommen. Lorenzo Insigne und Hamsik verfehlten jedoch das Genueser Tor, einen Freistoß von Cavani konnte Sergio Romero abwehren.
Sampdoria kam erst in der Nachspielzeit zu einer gefährlichen Gelegenheit, Hugo Campagnaro konnte den von Cavanis Fehler eingeleiteten Konter des Gegners allerdings ausbügeln und den Sieg retten. Durch die drei Punkte bleiben die Partenopei mit 16 Zählern weiter an Tabellenführer Juventus (ebenfalls 16), das die Roma locker abfertigte, dran, Sampdoria (10) verpasst es vorerst, sich weiter im oberen Viertel der Tabelle der Serie A zu etablieren.
Lazio Rom beendet kleine Krise gegen Siena
Etabliert hat sich dort dagegen Lazio Rom, das nach zwei Niederlagen in Folge durch einen 2:1-Sieg über Siena im heimischen Olympiastadion wieder die Kurve gekriegt hat und nun mit 12 Punkten hinter dem Führungsduo platziert ist.
Nachdem der freistehende Gaetano d'Agostino zuvor mit einer dicken Chance an Lazio-Keeper Federico Marchetti gescheitert war, war es Ederson (18.), der den noch nicht wieder einhunderprozentig fitten Hernanes ersetzen durfte und sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen mit dem 1:0 für Lazio bedankte. Nach einem von Antonio Candreva getretenen Eckball hatte sich die Siena-Abwehr vornehmlich auf Miroslav Klose konzentriert. Eine Nachlässigkeit, die Ederson aus kurzer Distanz per Kopf bestrafte.
Acht Minuten später hatte Siena Glück, dass Referee Carmine Russo ein hartes Einsteigen von Torhüter Gianluca Pegolo an der Strafraumgrenze gegen den heranstürmenden Stefano Mauri nicht als Foul wertete, weiterspielen ließ und den Römer für seine Proteste mit Gelb bestrafte. Kurz darauf holte der Keeper dann aber auch noch Klose, der in einen missglückten Rückpass gespritzt war, im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Strafstoß vollstreckte Cristian Ledesma (38.) zum 2:0.
Angesichts der komfortablen Führung gönnte Lazio-Coach Vladimir Petkovic, Hernanes ein paar Minuten Spielpraxis. Siena wirkte im zweiten Durchgang allerdings deutlich gefährlicher als im ersten Durchgang. Massimo Paci verfehlte mit der Hacke knapp das Tor, Marchetti musste ansonsten einige Male eingreifen. Da aber auch Lazio weitere Chancen nicht nutzte, blieb der 2:1-Anschlusstreffer des völlig freistehenden Paci (91.) das einzige Zählbare im zweiten Durchgang.