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Laurent Platini vs Michel Platini
Eigentlich dürfte es nicht möglich sein, die neuen UEFA-Richtlinien auszuhebeln, die ein Steckenpferd des Präsidenten Michel Platini sind. Doch auch hier gibt es zumindest ein pikantes Detail. Denn ausgerechnet Platinis Sohn Laurent ist der Europa-Vertreter der neuen PSG-Eigner. Sicherlich gibt es auch hier Mittel und Wege.
In Frankreich stößt das Treiben des Emirats zunehmend auf Ablehnung in der Politik. "Es empört mich, wenn ich sehe, welche Summen dort ausgegeben werden. Gleichzeitig kämpfen viele kleinere Vereine um ihr Überleben", sagte die ehemalige französiche Sportministerin Roselyne Bachelot.
Zumal die Investitionen des arabischen Emirats bei PSG in einem größeren Zusammenhang stehen. In den vergangenen Jahren kauften Investoren aus Katar in ganz Frankreich mehrere symbolträchtige Luxus-Immobilien, das Königreich ist über seinen Investment-Fonds an rund einem Dutzend französischer Unternehmen beteiligt - zum Teil in sensiblen Branchen wie der Rüstungsindustrie.
Paris St. Germain: Neues Logo, neuer Name, neue Farben
Im Oktober sorgte in Paris ein angedachter millionenschwerer Fonds Katars für Unternehmer aus den vernachlässigten französischen Vorstädten für Aufregung. Es hagelte Kritik quer durch die Parteienlandschaft. Der Parlamentarier Lionnel Luca von der Partei des ehemaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy (UMP) verlangte eine parlamentarische Untersuchungskommission über die Aktivitäten Katars in Frankreich.
Unterstützung dürfte er von den treuen PSG-Fans erhalten. Denn unlängst erklärte der Verein, sowohl seinen Namen als auch das Logo ändern zu wollen. Die Erinnerung an die historisch bedeutungsvolle Pariser Vorstadt Saint-Germain-en-Laye, immerhin Geburtsort des französischen Königs Ludwig XIV., ist den neuen "Sonnenkönigen" aus Katar anscheinend nicht weltläufig genug. Künftig soll der Verein unter dem Namen Paris FC antreten - und in hell- statt dunkelblau spielen.
Die hartgesottenen Fans, die zuletzt vor allem durch Ausschreitungen auffielen, rufen schon jetzt zum Boykott auf. Das Problem: Wirklich stören dürfte das in der Führungsetage niemanden.