Lokalmatadorin Laura Siegemund hat bei ihrem Heimspiel für eine weitere Überraschung gesorgt und steht zum zweiten Mal in Folge im Endspiel des WTA-Turniers in Stuttgart. Die Weltranglisten-49. aus Metzingen führte die an Position vier gesetzte Simona Halep beim 6:4, 7:5 phasenweise vor. Im zweiten Durchgang wehrte Siegemund beim Stand von 4:5 sogar zwei Satzbälle ab.
"Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat. Ich musste weite Wege gehen", sagte Siegemund. Nach 1:42 Stunden verwandelte die Wildcard-Starterin ihren ersten Matchball und ließ die 4500 Zuschauer in der ausverkauften Arena jubeln.
Die 29-Jährige greift im Endspiel am Sonntag gegen Kerber-Bezwingerin Kristina Mladenovic nach ihrem zweiten Titel auf der WTA-Tour. "Da muss ich mich warm einpacken, Kristina spielt derzeit sehr gutes Tennis", meinte Siegemund, die im vergangenen Sommer das Turnier in Bastad/Schweden gewonnen hatte.
Mladenovic, Nummer 19 im Ranking, hatte im ersten Halbfinale Maria Sharapova in 2:38 Stunden mit 3:6, 7:5, 6:4 ausgeschaltet. Auch die topgesetzte Titelverteidigerin Angelique Kerber war in ihrem Auftaktmatch an Mladenovic gescheitert.
Sharapova feierte in Stuttgart nach 15-monatiger Dopingsperre wegen Meldonium-Missbrauchs ihr Comeback. Die ehemalige Nummer eins der Welt hatte das Sandplatzevent in der Schwabenmetropole von 2012 bis 2014 gewonnen.
Sechster Sieg gegen Top-Ten-Spielerin
Siegemund gelang gegen Halep ihr insgesamt sechster Coup gegen eine Top-Ten-Spielerin in Stuttgart. Die Schwäbin startete furios und ging nach zwei Breaks schnell mit 4:0 in Führung. Immer wieder lockte sie die ehemalige French-Open-Finalistin mit Stopps ans Netz und passierte sie dann.
Halep kam zwar noch einmal auf 4:5 heran, aber Siegemund behielt die Nerven. Im zweiten Satz geriet sie mit 3:5 in Rückstand, doch auch unterstützt vom Publikum kämpfte sich die Metzingerin zurück.
2016 hatte Siegemund als erste Qualifikantin überhaupt das Endspiel ihres Heimspiels erreicht, das Finale gegen Kerber aber verloren.