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Katar vs. Frankreich: Jenseits aller Vorstellungskraft

Zu den Kommentaren
01. Februar 2015, 12:14 Uhr
Katar
Die katarischen Fans sorgten bereits mehrfach für Diskussionen

Die verrückte Entwicklung Katars zur Handball-Weltmacht verblüfft auch Nikola Karabatic, wie er vor dem WM-Finale (17.15 Uhr im LIVE-TICKER) im Gespräch mit SPOX einräumt. Den Spielern des Gastgebers winkt eine Mega-Prämie, Frankreich setzt auf seine Erfahrung und Thierry Omeyer.

Es klingt noch immer wie eine Nachricht von einem anderen Stern: Katar steht im Finale der Handball-WM 2015. Ein Land, das noch vor zwei Jahren bei den Titelkämpfen in Spanien im Spiel um Platz 19 von Saudi-Arabien geschlagen wurde.

"Das ist schon verrückt. Mit Katar im Finale hätte ich nie gerechnet", sagte Frankreichs Superstar Nikola Karabatic im Gespräch mit SPOX. Sein Trainer Claude Onesta hingegen gehörte zu den ganz wenigen Kennern, die schon vor dem Turnier in der Wüste gesagt hatten: "Katar wird für einige große Überraschungen sorgen."

Ein Name genügte dem 57-Jährigen für diese Annahme: Valero Rivera. "Er gehört zu den besten Trainern der Welt", hatte Onesta erklärt: "Wenn er etwas anpackt, dann entsteht daraus in der Regel auch etwas."

Der Vater des Erfolgs

Sicher: Rivera hat als Vereinstrainer nahezu alles mehrfach gewonnen, was es zu gewinnen gibt, zudem führte er seine Spanier zum Titel bei der Heim-WM 2013. Aber mit Katar ins Endspiel einzuziehen, das hätte Rivera selbst nicht für möglich gehalten.

"Das übertrifft alles, was wir uns vorstellen konnten. Ich fühle mich wie in einem Traum, der immer weitergeht. Wenn sie mir bei meiner Vertragsunterzeichnung gesagt hätten, dass wir als erstes nicht-europäisches Team ins WM-Finale kommen, hätte ich sie für verrückt erklärt", sagte der Mann aus Saragossa: "Der Verband leistet eine unglaubliche Arbeit, die Regierung unterstützt den Sport, und das Team gibt immer 100 Prozent."

Riveras Begeisterung wird längst nicht von allen Seiten geteilt. Außerhalb Katars - so scheint es - gönnt den Scheichs den derzeitigen Triumphzug niemand. Ein Grund dafür sind die im Handball grundsätzlich üblichen Einbürgerungspraktiken, die die Kataris allerdings bis zum Gehtnichtmehr ausgereizt haben.

Interviews verboten?

Mit den Rückraum-Waffen Zarko Markovic (mit 60 Toren Topscorer), Rafael Capote und Bertrand Roine sowie den beiden Weltklasse-Torhütern Danijel Saric und Goran Stojanovic gehören fünf Spieler zu den absoluten Leistungsträgern, die mit Katar bis vor Kurzem rein gar nichts gemein hatten.

Die Weltauswahl setzt sich aus Akteuren aus Ägypten, Bosnien, Montenegro, Tunesien, Spanien, Kuba, Frankreich, Syrien und dem Iran zusammen. Gerade einmal vier Spieler sind Einheimische.

Will man jemandem aus dem Team des Gastgebers dazu befragen, reagieren sie entweder gar nicht oder pampig. Die Möglichkeit dazu gibt es ohnehin nur manchmal kurz in der Mixed Zone oder bei den offiziellen Pressekonferenzen. Gerüchten zufolge sollen zumindest einige Spieler Interview-Verbots-Klauseln in ihren Verträgen stehen haben. Dennoch sickerten ein paar Informationen durch.

Die Rente ist sicher

Markovic und Co. sind nicht etwa wegen des guten Wetters an den Persischen Golf gekommen, sondern aufgrund des für Handballer astronomischen Verdienstes. Offenbar erhalten die besten Spieler monatlich 30.000 Euro Grundgehalt und 100.000 Euro pro Sieg bei der WM.

Alleine für die Einbürgerung soll mancher zwei Millionen Euro kassiert haben. Für den Einzug ins Halbfinale gab es wohl eine lebenslange Rente, im Fall des Titelgewinns soll jeder Spieler noch einmal 1,3 Millionen Euro extra erhalten. Keine Frage: Stimmen die Zahlen auch nur ansatzweise, könnten sich die ausländischen Topverdiener nach der WM direkt zur Ruhe setzen.

Außerdem sorgen die Schiedsrichterentscheidungen pro Katar für Wirbel. Nach dem Achtelfinale waren die Österreicher fassungslos, nach dem Viertelfinale die Deutschen, nach dem Halbfinale die Polen. Letztere waren derart bedient, dass sie unmittelbar nach dem Spiel für die Schiris eine Gasse bildeten und höhnisch Beifall klatschten.

Immer Ärger mit den Schiris

"Ich habe das Österreich-Spiel gesehen, ich habe auch das deutsche Spiel gesehen, und ich habe unser Spiel gesehen", sagte Polens deutscher Trainer Michael Biegler: "Ich glaube, das muss ich jetzt nicht mehr kommentieren."

Erledigt die Kombination aus einer beeindruckend starken Mannschaft und fragwürdigen Referee-Entscheidungen nun auch Frankreich? "Über die Schiedsrichter müssen wir nicht sprechen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren und möglichst von der ersten bis zur letzten Sekunde Gas geben. Dann bin ich überzeugt, dass wir es schaffen", sagte Karabatic zu SPOX.

Für die Franzosen geht es um den fünften Stern, was auch für den früheren Kieler einen riesigen Anreiz bedeutet: "Wir wollen diesen Titel unbedingt. Und wir sind gewarnt. Wir haben die letzten Spiele von Katar natürlich auch gesehen. Sie sind obenauf, spielen wie entfesselt."

"Der Druck lastet auf uns"

Alles andere als ein Sieg des Olympiasiegers von 2012 käme dennoch einer großen Sensation gleich. Frankreich, das in Michael Guigou seinen mit 33 Treffern bislang besten Werfer hat, verfügt über einen breiten, mit Topspielern besetzten Kader. Außerdem weiß die Mannschaft aus der Erfahrung vieler Schlachten, wie man ein Endspiel angeht.

"Wir sind der Favorit, das ist keine Frage. Aber das bedeutet gleichzeitig, dass der Druck auf unseren Schultern lastet. Uns muss klar sein: Ein dankbarer Gegner ist Katar nicht", warnte Onesta, mittlerweile seit fast 14 Jahren im Amt, seine Mannen.

Beim Sieg im Halbfinale gegen Spanien avancierte Thierry Omeyer zum Matchwinner. Der 38-Jährige wehrte 20 von 42 Würfen ab und kam so auf eine Quote von 48 Prozent. Onesta kann sich gut vorstellen, dass Omeyer auch gegen Katar den Ausschlag geben wird.

"Viele Spieler spielen in so einem Endspiel eine Rolle", erklärte der Coach: "Entschieden werden diese Partien aber grundsätzlich von den Besten der Besten. Und einer davon ist Titi."