Jens Lehmann kam mit seiner Kritik an Mario Götze nach dem WM-Qualifikationsspiel in Norwegen bei Joachim Löw offensichtlich nicht gut an. Anders ist die provokative Ignoranz des Bundestrainers nicht zu deuten. Überhaupt scheinen Lehmann und Löw kein persönliches Verhältnis mehr zu pflegen.
Als Lehmann zur Kritik an Götze ansetzte, saß Löw schweigend daneben. "Götze gibt einem immer das Gefühl, dass er irgendwie nichts macht. Das ist so ein bisschen enttäuschend, finde ich. Er kriegt immer große Unterstützung von dir, von der Mannschaft, alle sagen, er muss sich jetzt vorbereiten und so weiter", richtete Lehmann an den Bundestrainer.
Doch dieser schwieg und würdigte den Worten Lehmanns keinen Augenkontakt. "Meine Eltern haben mir gesagt, dass ich Leute anschauen soll, wenn ich mit ihnen rede", legte Lehmann jetzt in der Bild vielsagend nach. Erst als RTL-Moderator Florian König nachfragte, ergriff Löw das Wort.
Watzke: "Total überflüssig"
"Es ist offensichtlich, dass er natürlich ein bisschen Zeit braucht. Ich glaube, er braucht noch ein paar Spieltage, um wieder das zu bringen, was man von ihm erwartet", schützte der Trainer seinen Stürmer. Etwas direkter wurde BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Dinge, die Jens Lehmann sagt, noch zu kommentieren, ist total überflüssig."
Löw und Lehmann scheinen derweil kein persönliches Verhältnis mehr zu pflegen. Laut Bild sind die Qualifikationsspiele, für die RTL die Rechte inne hat, die einzigen Termine, an denen sie sich über den Weg laufen. "Ich habe die Stimmung nicht als vergiftet empfunden", will der dritte im Bunde, Moderator König, schlichten, "fest steht, dass Lehmann seine Meinung vertritt und wir Joachim Löw die direkte Chance geben, diese zu erwidern."