Javier Martínez darf, gerade in Deutschland angekommen, gleich einen neuen Begriff prägen. Den des hölzernen Geburtstags. Beim Spiel gegen den VfB Stuttgart wird der Neuzugang des FC Bayern zunächst nur auf der Bank sitzen. Als Geschenk wirkt allerdings ein Kurzeinsatz.
Javier Martínez feiert am Tag des Spiels gegen die Schwaben seinen 24. Geburtstag und steht zumindest im Kader des deutschen Rekordmeisters. Ob es für einen Einsatz reichen wird, ließ Trainer Jupp Heynckes jedoch offen. "Höchstwahrscheinlich wird er dabei sein", ließ sich der Coach lediglich entlocken.
Denn der erst spät verpflichtete Martínez braucht noch eine gewisse Zeit, um sich im Team zu integrieren, die Automatismen des Bayern-Spiels zu lernen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, soll der Spanier immerhin nahe am Team sein. "Er muss sich akklimatisieren, die Abläufe kennenlernen", erklärte Heynckes, der in der Startformation auf bewährtes Personal setzen will.
Der Grund dafür ist denkbar einfach, es sollen erneut drei Punkte her. "Ich möchte in erster Linie das Spiel gewinnen. Deswegen bin ich so fokussiert, die Mannschaft zu stellen, die mir im Moment die Garantien gibt, dass wir unser Spiel gewinnen können", sagte Heynckes in einem Interview auf der Internetseite des FC Bayern.
Frank Ribery kehrt voraussichtlich ins Team zurück
Einzig auf der linken Außenbahn dürfte es eine Veränderung geben, denn Franck Ribery ist wieder einsatzbereit und wird aller Voraussicht nach Xherdan Shaqiri auf die Bank verdrängen - obwohl der keinen Geburtstag hat. "Er hat die ganze Woche sehr gut trainiert", äußerte sich Heynckes über den französischen Nationalspieler.
Für Martínez reicht es hingegen nicht, da es erst zwei gemeinsame Trainingseinheiten mit der Mannschaft gab, das erste Trainingsspiel ging für den Spanier dabei gleich verloren. Neben den fehlenden Automatismen sind es auch die Umstände des Wechsels, die einen Einsatz über 90 Minuten ausschließen.
Martínez sei in dieser Woche "sehr mit dem Transfer eingespannt" gewesen, bemerkte Heynckes. Dem Spieler ist dies natürlich egal, Martínez ist heiß auf seinen ersten Einsatz in der Bundesliga, will mit den Bayern schleunigst Punkte und Erfolge einfahren. "Ich kann es kaum abwarten, sobald wie möglich auflaufen zu können", hatte Martínez nach seinem schwierigen Wechsel von Athletic Bilbao erklärt.
Bruno Labbadia ist entspannt
Das Spiel gegen den VfB 'Stuttgart gibt es nun aber erstmal aus der Bankperspektive und es wird gehofft, dass die Bayern an ihr gutes Spiel vom vergangenen Wochenende anknüpfen können, als die SpVgg Greuther Fürth mit 3:0 besiegt wurde. "Wir wollen die nächsten drei Punkte einfahren, dann haben wir einen guten Start gehabt", erklärte Kapitän Philipp Lahm.
"Die Stuttgarter haben das erste Punktspiel unglücklich verloren. Sie haben gerade vorne gefährliche Spieler", so der Kapitän weiter. "Stuttgart ist eine gefährliche Mannschaft. Sie können jeden in der Bundesliga schlagen, wenn sie einen guten Tag haben", bestätigt auch Torhüter Manuel Neuer.
VfB-Trainer Bruno Labbadia hatte gelassen auf die Verpflichtung von Martínez und dessen mögliches Mitwirken reagiert. "Es ist fast egal, wer bei Bayern aufläuft, die haben eine riesen Qualität", sagte der Coach. Sein Team werde sich nicht verstecken. "Wir werden uns sicherlich nicht hinten reinstellen", kündigte Labbadia an. Personell ist der VfB gut aufgestellt, nur Ersatzmann Zdravko Kuzmanovic steht nach einem Muskelfaserriss nicht zur Verfügung.