Der Spitzname der japanischen Nationalelf lautet "Nadeshiko Japan" und heißt so viel wie: die ideale japanische Frau. Nach dem idealen, ja fast perfekten Halbfinalspiel gegen Schweden haben die Frauen aus dem Land der aufgehenden Sonne diesen Titel vollkommen verdient.
Der Spitzname der japanischen Nationalelf lautet "Nadeshiko Japan" und heißt so viel wie: die ideale japanische Frau. Nach dem idealen, ja fast perfekten Halbfinalspiel gegen Schweden haben die Frauen aus dem Land der aufgehenden Sonne diesen Titel vollkommen verdient.
Japan stand kompakt in der Abwehr und ließ sich auch von der schwedischen Führung durch Josefine Öqvist (10.) nicht aus der Ruhe bringen. Die Japanerinnen übernahmen nach dem Ausgleich durch Nahomi Kawasumi (18.) die Kontrolle über das Spiel, die Treffer zum 2:1 und 3:1 war die logische Konsequenz und wurden von Homare Sawa (59.) und erneut Kawasumi (64.) erzielt.
Schweden gelingt frühes Tor
In den ersten Minuten attackierten die Japanerinnen das schwedische Aufbauspiel und ließen die Skandinavierinnen nicht zur Entfaltung kommen. Offensiv lief bei Japan allerdings auch noch nicht viel zusammen. Ein Fehler im Spielaufbau der Japaner sorgte für den ersten Jubel des Abends. Die erfahrene Homare Sawa spielte im defensiven Mittelfeld quer, Josefine Öqvist lief dazwischen und umspielte Azusa Iwashimizu, dann hämmerte sie das Spielgerät ins lange Eck zur 1:0-Führung (10.).
Schweden ließ sich nach dem Tor zurückfallen und die Japanerinnen nutzten den Raum. Shinobu Ohno legte den Ball auf die linke Seite auf Aya Miyama heraus, die flankte butterweich auf den zweiten Pfosten, wo Nahomi Kawasumi den Ball zusammen mit ihrer Bewacherin über die Linie beförderte (19.). Das Spiel war wieder offen und Japan hatte die nächste Chance, wieder Kawasumi schoss den Ball aus 12 Metern in die Arme von Keeperin Hedvig Lindahl (27.).
Japan dominiert
Japan war nun klar das bessere Team, beherrschte Ball, Raum und Gegenspielerinnen. Schweden konnte sich erst gegen Ende der Halbzeit aus dem Kombinationsgriff der Japaner lösen, ohne dabei gefährlich werden zu können. So blieb es zur Halbzeit bei einem 1:1, über das die Japaner nicht glücklich sein konnten, denn sie dominierten über weite Phasen.
Auch in der zweiten Hälfte war Japan das bessere Team und ging folgerichtig mit 2:1 in Führung. Nach einem Patzer von Schwedens Keeperin Lindahl kann Homare Sawa profitieren. Die Torhüterin der Schwedinnen konnte den Ball nach einer Flanke in den Strafraum nicht wegfausten, sodass Japans Superstar aus vier Metern per Kopf einzunicken wusste (62).
Deutschland, Schweden und die USA?
Spektakulär wurde es dann zwei Minuten später. Einen Steilpass konnte Hedwig Lindahl abfangen, aber danach stand sie weit vor dem Tor und Kawasumi fackelte nicht lang, lupfte den Ball aus 35 Metern in die Maschen (64.). Danach ließen die Japanerinnen nichts mehr anbrennen und gewannen letztlich verdient. Die Schwedinnen spielten umständlich durch die Mitte, ließen Japan zu viel Platz und waren nur in den ersten zehn Minuten ein ebenbürtiger Gegner.
Japan drückte dieser WM bisher den Stempel auf. Die Spielerinnen von Trainer Norio Sasaki stehen nun im Endspiel gegen die USA und damit erreichten die beiden besten Teams des Turniers das Endspiel. Nach dieser Partie würde sich niemand wundern, wenn Außenseiter Japan Weltmeister wird.
Michel Massing