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International Premier Tennis League: Tennis auf Droge

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sportal.de
01. Dezember 2014, 21:50 Uhr
ITPL
Die ITPL sorgt für Unterhaltung

Seit Freitag läuft die erste Ausgabe der International Premier Tennis League, einer neuen Turnierserie mit zahlreichen Stars des Sports - und jeder Menge radikaler Ideen. Doch wie genau hebt sich die IPTL vom Rest des Tennis-Circuits ab? 

Der Erfinder: Mahesh Bhupathi. Der Inder genießt auf der Tour großen Respekt - immerhin war er nicht nur ein erfolgreicher Spieler (12 Grand-Slam-Titel im Doppel und Mixed), sondern gilt auch als cleverer Geschäftsmann, der nach seiner erst 2013 beendeten Karriere beispielsweise auch schon mit Andy Murray zusammengearbeitet hat.

Die IPTL ist sein Baby - und zwar ein ziemlich ambitioniertes. Er hat kaum Kosten und Mühen gescheut, um die größten Stars für seinen Traum zu rekrutieren. Die Topspieler sollen angeblich rund eine Million Dollar für ihre Teilnahme an drei Matches erhalten, der Gesamt-Etat liegt bei rund 24 Millionen Dollar. Eine Summe, die sich problemlos wieder einspielen ließe, wenn Bhupathis Vision real wird.

Der 40-Jährige, der vom Erfolg der indischen Cricket Premier League beeindruckt ist, will den Tennis-Sport mit dieser neuen Turnierserie im asiatischen Markt populärer machen und durch diverse Regeländerungen, die das Spiel vor allem schneller machen sollen, auch eingefleischten Fans ein attraktives, neues Fernseh-Erlebnis liefern.

"Die Cricket Premier League hat gezeigt, dass die Leute schnellen, für das TV produzierten Sport lieben", sagt Bhupathi selbst, "Tennis wird in mehr Ländern der Erde gespielt als jede andere Sportart. Ich glaube, dass die IPTL das Gesicht des Sports verändern und neue Zuschauer anlocken kann."

Format und Regeln: Die IPTL selbst bezeichnet das Regelwerk als "NBA-Playoffs treffen auf Mannschaftstennis" - allerdings ist das vor allem auf die Popularität der NBA im asiatischen Raum zurückzuführen. "Mannschaftstennis auf Droge" ließe sich auch schwieriger vermarkten.

Die Regeln sind auf den ersten Blick aber tatsächlich genau dazu da, um die Veranstaltung so rasant wie möglich zu machen. Zu einem Match gehören jeweils fünf "Sätze" - Herren-Einzel, Damen-Einzel, Mixed-Doppel, Herren-Doppel und "Legenden"-Einzel. Diese Sätze gehen nominell bis sechs, beim Stand von 5:5 gibt es allerdings einen "Shootout", bei dem derjenige gewinnt, der innerhalb von vier Minuten die meisten Punkte sammelt. Bei Gleichstand entscheidet der nächste Punkt.

Am Ende sind aber nicht die gewonnenen Sätze, sondern die gewonnenen Games entscheidend. Das führt wiederum zu einer Besonderheit beim fünften Satz, der jeweils von den Legenden bestritten wird: Wenn der Spieler des aktuell führenden Teams gewinnt, ist das Match entschieden. Gewinnt aber der andere, wird solange weitergespielt, bis entweder der Spieler des führenden Teams ein Game gewinnt, oder bis der andere einen "Super Shootout" erzwingt.

Was zur Hölle ist ein Super Shootout? Nun, genau wie beim herkömmlichen Shootout gilt es, in begrenzter Zeit so viele Punkte wie möglich zu erzielen, allerdings sind es hier sieben statt vier Minuten. Ausgetragen wird der Super Shootout in der Regel zwischen den besten Herren-Spielern der jeweiligen Teams.[component:R]

Alle Teams spielen gegeneinander, und zwar jeweils vier Mal: Der Auftakt in Manila ist bereits Geschichte, vom 2. bis 4. Dezember in Singapur, vom 6. bis 8. Dezember in Delhi und vom 11. bis 13. Dezember in Dubai. Die Bilanzen werden tabellarisch eingefangen und bringen am Ende dann einen hoffentlich eindeutigen Gewinner.

Das ist aber noch nicht alles. Auch beim Spielbetrieb selbst wird einiges ausprobiert. So gibt es beispielsweise bei Einstand keinen Vorteil, es entscheidet direkt der nächste Punkt. Einmal pro Satz hat der jeweilige Coach zudem das Recht, eine 60-sekündige Auszeit zu nehmen. Zwischen Aufschlägen gibt es eine dem Basketball ähnliche Shotclock - wer mehr als 20 Sekunden braucht, verliert einen Punkt.

Das Ziel all dieser Anpassungen ist in jedem Fall klar - das Tempo soll hoch gehalten werden. Und zwar zum Vorteil des Zuschauers, wie Geschäftsführer Morgan Menahem erklärt: "Es ist fürs Fernsehen gedacht und soll nicht mehr als drei bis dreieinhalb Stunden dauern. Damit die Leute planen können." Leuchtet ein.

Wer macht mit? Das große Kapital der Veranstaltung ist ihr Teilnehmerfeld - laut der offiziellen Webseite sind allein 21 Grand-Slam-Champions mit dabei, sowohl aktuelle Superstars wie Nole, FedEx und Serena als auch Legenden wie Andre Agassi und Pistol Pete Sampras. Insgesamt wurden die Teilnehmer aus rund 80 "Bewerben ausgewählt".

Der größte Befürworter ist mit Rafael Nadal indes gar nicht dabei, der Mallorquiner greift wohl erst im Januar wieder ins Geschehen ein. Federer und Murray galten dagegen lange als zögerlich beziehungsweise desinteressiert, konnten sich nach der langen, strapaziösen Saison letztendlich aber doch zu einer Teilnahme durchringen.

Verteilt sind die Spieler auf vier Teams, die mit so furchteinflößenden Namen wie Manila Mavericks, Singapore Slammers, Indian Aces und UAE Royals aufwarten. Keine Frage, das Budget wurde eher in die Spieler investiert als in die Kreativabteilung.

Die Teams in der Übersicht:

Manila Mavericks: Andy Murray, Jo-Wilfried Tsonga, Kirsten Flipkens, Daniel Nestor, Carlos Moya, Maria Sharapova, Treat Huey

Singapore Slammers: Serena Williams, Andre Agassi, Tomas Berdych, Lleyton Hewitt, Nick Kyrgios, Daniela Hantuchova, Bruno Soares, Patrick Rafter

Indian Aces: Roger Federer, Pete Sampras, Gael Monfils, Ana Ivanovic, Sania Mirza, Rohan Bopanna, Fabrice Santoro

UAE Royals: Novak Djokovic, Caroline Wozniacki, Malek Jaziri, Nenad Zimonjic, Goran Ivanisevic, Kristina Mladenovic, Marin Cilic

Was bringt das Ganze? Die IPTL ist in erster Linie darauf ausgelegt, den Veranstaltern - und auch den Spielern - Geld zu bringen. Dafür gibt es Cheerleader (ohne Witz), dafür gibt es Regeln, die den TV-Zuschauer besser bei Laune halten sollen, dafür wird das Geschehen enorm beschleunigt. Da die Veranstalter aus diesem Anliegen aber keinen Hehl machen, muss man sie dafür auch nicht verteufeln.

Einige der Regelungen haben zweifelsohne Potenzial - ein "Super Shootout" hat auf der Tour nichts verloren, aber es ist auch dort zumindest nicht falsch, über eine Zeitbegrenzung inklusive Strafe zwischen Ballwechseln nachzudenken. Wie das Ganze in der Praxis ankommt, muss sich ohnehin zeigen - zum jetzigen Zeitpunkt läuft noch die Experimentierphase, und dafür eignet sich ein solches Turnier perfekt.

Das sieht auch Boris Becker so: "Tennis ist eine Sportart mit viel Tradition, nicht alle, aber einige Regeln sind nicht mehr zeitgemäß. Die Diskussion, was das Beste für die Tennis-Zukunft ist, ist in vollem Gange. Vielleicht kann man das eine oder andere übernehmen."

Dass die Serie mit Teams statt Einzelspielern arbeitet, ist eine willkommene Abwechslung. Trotz der albernen Namen. Dass beispielsweise Pistol Pete und FedEx gemeinsame Sache machen, ist einfach lässig, wenn man bedenkt, wieviel Trara über die Jahre wegen der Anzahl ihrer Grand-Slam-Titel gemacht wurde.

Ob die IPTL allerdings letzten Endes nur eine einzige große Show wird oder eine wirklich unterhaltsame Überbrückung der Winterpause, hängt nicht vom Format, von den Regeln, den Namen oder sonst was ab. Es geht um die Spieler.[component:R]

Niemand wird erwarten, dass sich FedEx, Nole und Co. nach der langen, strapaziösen Saison in jeden Ballwechsel reinbeißen wie im fünften Satz eines Grand-Slam-Finals - allerdings hat die IPTL absolut keine Chance, wenn die Stars zu offensichtlich Dienst nach Vorschrift machen. Vielleicht können sie das Ganze einfach als eine Trainingsmöglichkeit betrachten, für die sie auch noch fürstlich bezahlt werden.

Murray deutete genau das an, als er seine Zusage gab: "Solche Spiele sind gut, weil man zum Beispiel einige neue Dinge ausprobieren kann, die man vielleicht nicht machen würde, wenn es um Weltranglisten-Punkte ginge. Und dann kann man sie auch noch gegen einige der besten Spieler der Welt testen. Diese Möglichkeit hat man während der Saison eigentlich nie."

Es liegt bei den Spielern, ob sie aus der IPTL einen unterhaltsamen Zeitvertreib machen und selbst einen Nutzen daraus ziehen können. Abgesehen vom Geld natürlich.