Die Doping-Enthüllungen um Tyson Gay, Asafa Powell und Veronica Campbell-Brown werfen einen Schatten auf die Leichtathletik-WM in Moskau. IAAF-Präsident Lamine Diack warnt jedoch vor einem Generalverdacht und stellt sich vor die Stars der Szene um Usain Bolt.
"Dieser völlig düsteren Einschätzung möchte ich widersprechen", erklärte Diack auf einer Pressekonferenz in Moskau. "Usain Bolt ist sauber. Und die meisten Sprinter, die unter zehn Sekunden laufen, sind es ebenfalls", sagte der 80-Jährige weiter.
Der Senegalese, der dem Weltverband seit 1999 voransteht, erklärte zudem, dass die Leichtathletik durch die positiven Befunde der vergangenen Wochen keineswegs beschädigt sei. Vielmehr mache "jeder positive Fall die Leichtathletik stärker. Ich denke, man sollte mehr Sorgen haben, wenn es keine positiven Tests gegeben hätte."
Diack glaubt an saubere Mehrheit
Der IAAF-Präsident rief daher dazu auf, "den Kampf gegen Doping fortsetzen, obwohl es unmöglich ist, ihn jemals zu gewinnen." Die absolute Mehrheit der Athleten sei sauber. Die wenigen schwarzen Schafe würden "ein unrealistisches ein Bild unseres Sports" abbilden.
Diese Sichtweise teilen offenbar auch die Geldgeber der WM, denn laut Diack hat "nicht einer der Sponsoren Bedenken bei der IAAF angemeldet, dass die Vermarktung der Leichtathletik auf Sprint und Usain Bolt fokussiert ist."
Diacks Amtszeit endet im Jahr 2015. Der 80-Jährige hat erklärt, nicht mehr kandidieren zu wollen. Noch gibt es keine Kandidaten für seine Nachfolge.
Autor: Marco Heibel