Die deutschen Rodlerinnen haben beim Weltcup im lettischen Sigulda erneut den Sieg verpasst.
Die Olympia-Zweite Tatjana Hüfner (Friedrichroda) musste sich am Samstag Vizeweltmeisterin Tatjana Iwanowa (Russland) um 97 Tausendstel geschlagen geben. Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) wurde auf der fünften Station des Winters Dritte.
Iwanowa nutzte damit den Vorteil des "Heimspiels" in Lettland. Das russische Team trainiert oft auf der schwierigen Bahn 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Riga, das war auch am Samstag zu erkennen. Mit zwei Bahnrekorden ließ Iwanowa vor allem Geisenberger keine Chance, der sie sich bei der WM im vergangenen Februar an gleicher Stelle noch geschlagen geben musste. Geisenberger, die bislang nur einen Saisonsieg vorweisen kann, arbeitete sich immerhin auf Rang zwei der Gesamtwertung hinter Summer Britcher (USA/11.) vor.
Vorsprung nur denkbar knapp
Hüfner lag nach dem ersten Lauf dagegen nur eine Tausendstel hinter Iwanowa und durfte auf ihren ersten Weltcup-Sieg seit zwei Jahren hoffen. Die Thüringerin, die durch einen Achillessehnenriss im Sommer wertvolle Zeit in der Vorbereitung verloren hatte, konnte aber auch mit dem zweiten Rang zufrieden sein. "Es wäre schön, wenn ich bis zur WM wieder bei 100 Prozent bin, aber das ist fraglich", sagte Hüfner. Dajana Eitberger (Ilmenau) belegte den sechsten Platz, Julia Taubitz (Oberwiesenthal) kam nicht über Rang 16 hinaus.
Auf den fünf Weltcup-Stationen, die allerdings allesamt Auswärtsspiele waren, gelangen den deutschen Frauen damit bislang nur zwei Siege durch Eitberger in Igls und Geisenberger in Calgary. Drei Wochen vor den Weltmeisterschaften am Königssee ist dennoch vor allem Geisenberger klare Favoritin auf WM-Gold auf ihrer Heim-Bahn.