Ernst-Otto Rieckhoff, ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, hat eine tiefgreifende Reform beim finanziell angeschlagenen Traditionsverein gefordert. Nach dem Vorbild des FC Bayern plädiert er für die Bildung einer Kapitalgesellschaft, die offen für Anteilseigner sein soll - und damit attraktiver für zahlungskräftige Sponsoren. "Wir brauchen eine grundlegende Strukturreform für den HSV", sagte Rieckhoff dem Hamburger Abendblatt: "Wir müssen billiges Kapital schaffen, und das billigste Kapital sind nun mal Investoren." Der HSV wird in diesem Geschäftsjahr zum dritten Mal in Folge ein Minus einfahren. Eklatanter "Imageverlust" des HSV-Aufsichtsrates Zudem setzt sich der Ex-Kontrolleur für eine Verkleinerung des elfköpfigen Aufsichtsrates ein. "Der Traditionsverein HSV leidet zunehmend in der öffentlichen Wahrnehmung unter einem eklatanten Imageverlust durch einen zu großen Aufsichtsrat", sagte Rieckhoff. Zuvor hatte sich bereits der jetzige Aufsichtsrat Jürgen Hunke für eine Ausgliederung der Profiabteilung des Vereins ausgesprochen. Rieckhoff war von Januar 2011 bis Mai 2012 Aufsichtsratsvorsitzender beim HSV. Bei der für Januar 2014 terminierten Mitgliederversammlung soll dann über mögliche Strukturreformen entschieden werden.