In der 28. Minute des WM-Endspiels 2010 zwischen Spanien und den Niederlanden, das die Iberer in der Verlängerung mit 1:0 für sich entschieden, sprang Nigel de Jong in bester Kung-Fu-Manier in seinen spanischen Gegenspieler Xabi Alonso - mit offener Sohle, die Stollen voran in den Brustkorb. Der leitende Schiedsrichter damals war der Engländer Howard Webb. Nur mit der Gelben Karte hatte er das holländische Raubein verwarnt, wurde jedoch in der Halbzeit noch auf seinen eklatanten Fehler hingewiesen.
"Ich dachte die ganze Zeit, ich hätte auf dem Feld alles richtig gemacht", sagte Webb im Interview mit BT-Sports. Er ergänzte: "Doch dann ging ich in die Kabine, mein Assistent zog sein Handy aus der Tasche und seine Gesichtszüge verrieten bereits was los war."
Auf die Frage, warum er so betreten dreinschaue, habe der Assistent geantwortet, dass er eine Nachricht aus dem Hauptquartier der Schiedsrichter bekommen hatte und de Jong die Rote Karte hätte sehen müssen. Weiter verriet Webb: "Ich habe dann mit einem Kumpel Kontakt gehabt, der bei der Polizei arbeitet. Er meinte zu mir: 'Howard, das war keine Rote Karte, das war eine Straftat, für die er (de Jong, Anm.) hinter Gitter gehört."
"Natürlich hätte ich ihn vom Platz schmeißen müssen. Das hätte ich selbst dann getan, wenn es in der ersten Minute des Finals passiert wäre, hätte ich es deutlicher gesehen", zeigte sich der 44-jährige FIFA-Schiedsrichter einsichtig.