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Ein sensationeller Eagle-Putt auf der 13 über sechs Meter ließ die Galerie explodieren und wirkte als Kickstart für Mickelsons Run. Speziell die Putts des Kurzspielmeisters fielen wie Murmeln, so auch auf der 15 und auf der 18, die er zum dritten Mal in der dritten Runde mit Birdie abschloss. Die am Ende auf der Karte stehende 66 war die beste Runde, die Mickelson in Augusta seit 1996 gespielt hatte.
Kein Wunder, dass er nun überall als Favorit auf seinen vierten Masterstitel gehandelt wird. Doch dabei übersahen manche Kommentatoren, dass ein Mann noch besser gespielt hatte als Lefty: Peter Hanson. Der Schwede schien durch den direkt hinter ihm spielenden Mickelson, dessen Fans er ständig hören konnte, zusätzlich motiviert und schloss seinen Tag mit einer 65 ab - dem besten Ergebnis überhaupt in diesem Masters und nur zwei Schläge über dem Platzrekord.
Hansons brillanter Approach
Hansons Meisterstück war der Annäherungsschlag auf der 18, den er Zentimeter neben der Fahne platzierte und damit den Eindruck untermauerte, dass ihm an diesem Tag alles gelang. Hanson, der am Sonntag gemeinsam mit Mickelson auf die Schlussrunde gehen wird, wäre der erste Skandinavier überhaupt, der ein Majorturnier gewinnen würde.
Doch um diese Schwarze Serie zu durchbrechen, muss Hanson Mickelson, auf den er nur einen Schlag Vorsprung hat, auf Distanz halten. Das wird nicht leicht. Zum vierten Mal ist Lefty im letzten Flight am Schlusstag. Die ersten drei Ausgaben des Masters gewann er unter diesen Vorzeichen. Am Sonntag in der letzten Gruppe in Augusta zu spielen, sei das Beste, das es im Golf überhaupt gebe, so ein immer noch euphorisierter Mickelson nach Ende des Tages.
Rory McIlroy, der mit dem ebenfalls hoch gehandelten Sergio Garcia zusammenspielte, erlebte eine Horrorrunde und hat praktisch keine Siegchancen mehr. Schwer wird es auch für Lee Westwood, der im Laufe des Tages Aufs und Abs erlebte, aber mit dem furiosen Spiel von Mickelson und Hanson nicht mithalten konnte. Der Engländer, der noch nie ein Major gewonnen hat, liegt mit fünf Schlägen Rückstand auf dem geteilten sechsten Rang.
Sollte der Sieger nicht aus dem Schlussflight kommen, so trauen die meisten Experten Bubba Watson noch einen Sprung nach ganz oben zu. Der 33-Jährige liegt mit drei Schlägen hinter Hanson und zwei Schlägen hinter Mickelson auf Platz vier.
Daniel Raecke