Der Hamburger Konkurrent Boston hat seine Bemühungen um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 offiziell zurückgezogen. Dies teilte das nationale Olympische Komitee der USA (USOC) am Montagabend mit. "Wir waren nicht dazu in der Lage, die Mehrheit der Bevölkerung für die Bewerbung zu begeistern", sagte Scott Blackmun, Geschäftsführer des USOC.
Zuvor hatte Bostons Bürgermeister Martin Walsh auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bereits angekündigt, er werde eine geforderte Garantieerklärung zur Übernahme der Kosten nicht unterschreiben. "Wenn diese Unterschrift am heutigen Tag gefordert wird, um weiterzumachen, dann wird Boston die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele nicht weiterverfolgen", sagte Walsh: "Ich werde nichts unterschreiben, wodurch das Geld der Steuerzahler für die Kosten der Olympischen Spiele benutzt werden kann."
Seit der Ankündigung der Kandidatur galt Boston als Favorit. Vor allem, weil der US-Mediengigant NBC dem IOC für die Medienrechte an Olympia 7,65 Milliarden Dollar für den Zeitraum von 2021 bis 2032 bezahlt hat und die USA bereits seit 1996 in Atlanta keine Sommerspiele mehr ausgerichtet haben. Vonseiten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hieß es, man sei "zuversichtlich", dass die USA einen "starken Kandidaten" finden werde. "Das USOC hat klar kommuniziert, dass es die Olympischen Spiele 2024 weiterhin in einer US-amerikanischen Stadt sehen will", teilte das IOC schriftlich mit.
Die gesamte Bewerbung begleiteten massive interne Probleme und wachsender Widerstand der Bevölkerung. Nach letzten Umfragen ist mehr als die Hälfte der Einwohner Bostons gegen eine Bewerbung.
Die Kandidaturfrist beim Internationalen Olympischen Komitee endet am 15. September, über die Vergabe der Sommerspiele in neun Jahren wird im Sommer 2017 beim 130. IOC-Kongress in der peruanischen Hauptstadt Lima entschieden. Neben Hamburg haben bislang Paris, Rom und Budapest offiziell ihr Interesse hinterlegt.