Völlig überraschend hat Tommy Haas nach einer Galavorstellung das Viertelfinale von München erreicht. Der 34-Jährige fertigte den haushoch favorisierten Jo-Wilfried Tsonga in zwei Sätzen ab.
Bei strahlendem Sonnenschein in München hat Tommy Haas sensationell den Weltranglistenfünften Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich im Schnelldurchgang aus dem Turnier geworfen und stürmte ins Viertelfinale. Wie in guten alten Zeiten ließ sich der Mann mit dem Basecap vom Publikum bejubeln.
In entfesselter Manier schlug der 34-Jährige den Weltklassemann mit 6:1, 6:4. Haas ist neben Philipp Kohlschreiber die letzte einheimische Hoffnung, nachdem für Dustin Brown und Matthias Bachinger im Achtelfinale Endstation war. Kohlschreiber, Turniersieger von vor fünf Jahren, trifft erst am Donnerstag in seinem Zweitrunden-Match auf den Letten Ernests Gulbis.
Tsonga flucht, Haas punktet
In Windeseile machte Haas gegen Tsonga alles klar, schon nach 59 Minuten hatte er sein Ticket unter die letzten Acht gebucht. Sein Kontrahent schien anfangs gar nicht zu realisieren, wie ihm geschah: Erst nach 19 Minuten gewann der Franzose sein erstes Spiel zum zwischenzeitlichen 1:5 im ersten Satz - im Publikum reagierten da die ersten der rund 4000 Zuschauer schon mit höhnischem Applaus.
Nach rekordverdächtigen 21 Minuten hatte Haas den Auftaktdurchgang für sich entschieden, nach 30 Minuten war der bullige Tsonga schon völlig fertig mit den Nerven und fluchte lautstark vor sich hin. Haas, wiederum mit weiß-blauem Karoshirt nach bayerischem Muster angetreten, ließ sich von diesen Emotionen wenig beeindrucken, machte kaum mal einen Flüchtigkeitsfehler, schlug erstklassige Longlinebälle und gewann hochverdient gegen den enttäuschten Tsonga. Im Viertelfinale trifft er nun auf Marcos Baghdatis aus Zypern.