Die deutliche Pleite bei Borussia Dortmund hat die Probleme bei Borussia Mönchengladbach schonungslos aufgezeigt. Auch Gladbach-Manager Max Eberl sprach die Schwierigkeiten nach dem bitteren 0:5 direkt an und sagte, dass sein Team heute eine Klatsche bekommen habe.
Wenn es in der zweiten Halbzeit einer Fußballpartie keine Nachspielzeit gibt, ist das für eine Mannschaft ein ganz schlechtes Zeichen. Nur wenn ein Team hoch führt und der Gegner keine Anstalten macht, sich zu wehren, verzichtet der Unparteiische auf die Extra-Minuten. Am Samstag war Borussia Mönchengladbach nicht die Mannschaft, die in der Bundesliga hoch führte. Dort wurde die Elf vom Niederrhein vom deutschen Meister Borussia Dortmund beim 5:0 vorgeführt.
Große Enttäuschung
Wenn sich danach die Mannschaft bei ihren Fans bedanken will und der Block mit den ganz Treuen nicht einmal mehr zur Hälfte gefüllt ist, ist das zumindest ein Zeichen dafür, dass die Enttäuschung bei den Anhängern der Gäste riesengroß war. Vollkommen verständlich. Nach dem Schlusspfiff stellte sich Manager Max Eberl den Fragen der Journalisten - und sprach die offensichtlichen Schwächen seines Teams direkt an.
Gladbach lässt zuviel zu
"Ich bin weder geschockt noch habe ich Angst vor irgendwas", stellte Eberl zu Beginn seiner Ausführungen fest und kam dann gleich zur Sache: "Wenn man die letzten drei Spiele nimmt, dann ist das größte Problem das, was uns immer stark gemacht hat: die Kompaktheit gegen den Ball zu haben. Wir lassen zu viel zu, wir lassen den Mitspieler alleine, wenn er im Zweikampf ist, wir lassen den Gegner zu sehr spielen", bemängelte er den Einsatz in der Defensive.
Eberl legt den Finger in die Wunde
Am Mittwoch gelang immerhin noch ein Unentschieden in Unterzahl gegen den HSV, beim BVB ging nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde gar nichts mehr für Gladbach. "Vielleicht haben die ein oder zwei Gegentore und der Punkt, den man geholt hat, noch etwas kaschiert. Ich denke, heute gibt es nichts mehr zu kaschieren", so der Manager. "Bei einem 5:0 kann ich nicht ansprechen, dass wir auch was gut gemacht haben", erklärte Eberl hinterher, warum er den Finger in die noch frische Wunde legen musste.
Gladbach hat nur nach vorne gedacht
Seiner Meinung nach müssen die Grundlagen in der Defensive wieder stimmen, bevor über das Offensivspiel nachgedacht werden kann. "Es ist unser Problem, sofort daran zu denken, was kreativ nach vorne ist. Das sollte nachher kommen. Erst sollte man es schaffen, weniger Torschüsse zuzulassen und den Gegner aggressiver zu bekämpfen", sagte Eberl.
Das klappte allerdings über weite Strecken in Dortmund nicht - und der Manager wollte die Niederlage nicht einmal als Weckruf werten: "Das ist jetzt kein Warnschuss mehr. Es waren schon zwei Warnschüsse da. Du hast heute eine Klatsche bekommen", stellte er ganz direkt fest und hofft wie alle anderen Borussen-Fans auch, dass der Lerneffekt beim Team schnell einsetzt.