Tschechiens Hoffnungen auf ein ähnliches EM-Ergebnis wie 1996, hängen vor allem an Theodor Gebre Selassie. Der Rechtsverteidiger muss im Viertelfinale gegen Portugal Cristiano Ronaldo aus dem Spiel nehmen. Angst hat er vor der vermeintlichen Herkules-Aufgabe nicht. Die hat er höchstens vor seiner Mutter oder aber einer Horde Untoter.
Als erstes springt einem an Theodor Gebre Selassie das warme und herzliche Lachen ins Auge. Sein breites Grinsen ist der sichtbare Ausdruck einer enormen Coolness und Gelassenheit, die ihm bei der EURO 2012 bisher zu guten Leistungen verhalf. Seine größte Bewährungsprobe steht dem tschechischen Rechtsverteidiger allerdings jetzt im Viertelfinale gegen Portugal bevor - Cristiano Ronaldo.
Der Superstar von Real Madrid hatte erst vor wenigen Tagen Gregory van der Wiel schwindelig gespielt. Der Marktwert des Niederländers wird auf knapp 10 Millionen Euro taxiert, der von Gebre Selassie liegt angeblich gerade einmal bei knapp einer Million. Fragen, ob er Angst vor dieser Herkules-Aufgabe habe, wischte Gebre Selassie gelassen beiseite mit seinem charakteristischen Lächeln. "Ich schlafe ganz ruhig. Ich habe ihn ja schon ein paar Mal spielen sehen, habe also insgesamt eine Vorstellung von dem, was mich erwartet", erklärte er laut denik.cz.
"Geduld haben, nicht zu schnell auf den Ball gehen, sondern warten, bis er mit seinem Tänzchen fertig ist", umriss Gebre Selassie das Ergebnis seiner Vorbereitungen. Außerdem sei Ronaldo "auch nur ein Mensch und kann schlechte Spiele haben", erklärte er laut isport.cz und meinte in Anspielung auf dessen Leistung gegen die Niederlande: "Jedesmal trifft auch er nicht doppelt." Ganz schön relaxed für einen Mann, der erst vor gut einem Dreivierteljahr in der tschechischen Nationalmannschaft debütierte, seitdem aber aus ihr nicht mehr wegzudenken ist.