Einzelkritik 1899 Hoffenheim Bundesliga Fußball, 9. Spieltag Saison 2012/2013

Drei Gegentore und trotzdem mit Abstand stärkster Hoffenheimer, das sagt wohl alles über die Leistung der Gäste. Bei den Toren kann man ihm letztlich keinen Vorwurf machen und er zeigte einige gute Paraden. Und vor allem beim Herauslaufen war er hellwach.

Gegen Caligiuri und Pospech oft zweiter Sieger, nach vorne hingegen durchaus positiv zu erwähnen. Ein guter Pass auf Firmino leitete die beste Chance im ersten Durchgang ein und einmal profitierte er von Svenssons Passivität, konnte die Gelegenheit aus spitzem Winkel aber nicht nutzen.

Am meisten fiel er auf, wenn er verbal auf seine Mitspieler einzuwirken versuchte. Nur hob er sich keineswegs positiv heraus, die Bilanz bei Eins-gegen-Eins-Duellen blieb durchwachsen und fehlende Zuteilung bei Standards ist immer auch ein Minuspunkt für den Abwehrchef.

Beim 2:0 agierte er sehr unglücklich, war aber überhaupt der einzige Hoffenheimer, der in den ersten Sekunden der zweiten Halbzeit am Spiel teilnahm. Ansonsten brachte auch er keinerlei Stabilität in die einmal mehr reichlich indisponierte Gästeabwehr.

Keine direkte Hauptschuld an den Gegentoren, aber bei Szalais ersten beiden Treffern hat er die kleine Chance, die Fehler von Williams und Vestergaard auszubügeln, nicht nutzen können. Und das Duell gegen Junior Diaz verlor er ganz klar, dieser bekam viel zu viele Gelegenheiten, sich offensiv als Passgeber in Szene zu setzen.

Schnell ist er immer noch, aber auch erneut schwach im Abschluss. So machte er sich alle seine guten Szenen selbst zunichte, nur ein Torschuss in der zweiten Halbzeit war ordentlich, über die anderen hüllen wir besser den Mantel des Schweigens. Als Vorbereiter mangels brauchbarer Passquote auch nicht in Erscheinung getreten.

Vor einer Woche gegen Fürth bärenstark, heute passte er sich der überschaubaren Qualität seiner Mitspieler nahtlos an. Keine Vorlagen, keine Torschüsse und auch seine Stärken bei Standards konnte er nicht ausspielen. Einsatz- bzw. zweikampffreudig war er, aber das ist für einen Spieler seiner Klasse natürlich deutlich zu wenig.

Probiert hat auch er einiges, aber selten genug kam dabei etwas Erwähnenswertes heraus. Zumindest ein paar brauchbare Vorlagen stehen für ihn zu Buche, ansonsten ein Nachmittag zum Vergessen für ihn. Und das nach der Galavorstellung gegen Fürth am letzten Spieltag.

Er war wegen fünf Gelber Karten nach sechs Spieltagen zuletzt bereits gesperrt und auch heute fiel er meist durch Fouls auf und holte sich folgerichtig Karte Nummer 6 ab. Bei den Mainzer Toren 1 und 3 sah er auch nicht gut aus.

Es mag überraschen, dass er von den Hoffenheimer Spielern in der Startelf noch am besten wegkommt. Das liegt daran, dass er an den handverlesenen Torchancen der Gäste in der ersten Halbzeit maßgeblich beteiligt war. Nach der Pause war auch von ihm nichts mehr zu sehen, dass er nach einer Stunde gehen musste, war aber Zufall. Es hätte auch alle anderen Feldspieler seiner Elf treffen können.

Ein frustrierender Nachmittag für ihn mit vielen verloren Zweikämpfen. Er kam zwar trotzdem zu einigen Abschlüssen, aber das klappte letzte Woche alles deutlich besser. Defensiv sollte er wohl mitarbeiten, musste sich da aber die Kritik seiner Mitspieler beim dritten Szalai-Treffer anhören, als für den geneigten Betrachter nicht erkennbar war, ob er, Compper oder Williams hier der Hauptschuldige war.

Hatte in seiner halben Stunde Einsatzzeit noch die besten Ansätze bei den Offensivspielern der Gäste. So stehen ein Torschuss und ein guter Pass auf Volland auf der Habenseite, das war es dann aber auch, so dass er das Prädikat 'Durchschnitt' in einer unterdurchschnittlichen Mannschaft bekommt.