Weltmeister Severin Freund hat beim Weltcup in Titisee-Neustadt das Podest knapp verpasst. Der Vorjahressieger flog beim ersten Karriere-Erfolg des Norwegers Johann Andre Forfang auf den fünften Rang. Überflieger Peter Prevc (Slowenien) wurde im Schwarzwald Zweiter und muss weiter auf seinen 14. Saisonsieg warten.
Freund lag nach nach dem ersten Durchgang auf dem achten Rang, machte bei schwierigen Windverhältnissen aber noch Boden gut. "In beiden Sprüngen wäre heute mehr drin gewesen. Das war sicher von den Bedingungen nicht mein glücklichster Tag", sagte der Niederbayer im ZDF.
"Zu dieser Jahreszeit kann der Wind hier auf der Schanze viel ausmachen. Dennoch war gerade der erste Sprung nicht optimal", sagte Freund. Im Vorjahr hatte der 27-Jährige auf der Hochfirstschanze einen Doppelsieg verpasst, weil er am zweiten Tag 100 Gramm zu wenig auf die Waage gebracht hatte und disqualifiziert worden war. Als Erinnerung erhielt er am Samstag eine Tafel Schokolade mit der Aufschrift "100 Gramm Vorsorge" - es half nur bedingt.
Der 20 Jahre alte Forfang gewann mit Flügen auf 144,0 und 143,0 m mit 265,9 Punkten vor dem zur Halbzeit führenden Prevc (261,2). "Das fühlt sich großartig an, ich bin einfach nur glücklich", sagte Forfang. Vierschanzentournee-Sieger Prevc muss somit weiter auf seinen 14. Saisonsieg warten, mit dem er den Rekord des Österreichers Gregor Schlierenzauer aus dem Winter 2008/2009 knacken würde. "Ich kann eben nicht jeden Tag gewinnen", sagte Prevc. Dritter wurde mit deutlichem Abstand in Kenneth Gangnes (235,4) ein weiterer Norweger.
Mäßiger DSV-Auftritt
Die deutschen Skispringer erlebten ein durchwachsenes Heimspiel. Während Freund mit Flügen auf 128,5 und 130,0 m Platz zwei in der Gesamtwertung vor Gangnes und dem schwächelnden Michael Hayböck (41.) verteidigte, überzeugte vor allem der Wahl-Schwarzwälder Andreas Wank (Hinterzarten) als Zehnter.
Stephan Leyhe (Willingen) und Richard Freitag (Aue) folgten auf den Positionen 16 und 19, der neue Junioren-Weltmeister David Siegel (Baiersbronn) belegte den 23. Rang. Team-Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) verpasste auf Rang 33 den zweiten Durchgang.