Die WM 2006 wurde nach Erkenntnissen der Kanzlei Freshfields nicht gekauft - aufgrund der lückenhaften Akten- und Informationslage kann ein Stimmenkauf vor der Vergabe aber auch nicht ausgeschlossen werden. Das teilten die vom DFB beauftragten Ermittler am Freitag in Frankfurt/Main mit. Der Weg der dubiosen 6,7 Millionen Euro bleibt aber höchst verdächtig.
In jedem Fall habe der DFB versucht, den wahren Verwendungszweck der Millionen-Zahlung im Jahr 2005 an den Weltverband FIFA bewusst zu verschleiern.
"Wir haben keinen Beweis für einen Stimmenkauf gefunden, können diesen aber auch nicht ausschließen", steht in der Zusammenfassung der 361 Seiten, die Freshfields am Freitag um 13.30 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich machte. Zum Vorwurf der Verschleierung heißt es: "Nach dem Ergebnis unserer Untersuchung steht fest, dass die Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro im Jahr 2005 vom WM-Organisationskomitee bewusst falsch deklariert worden ist. Sie war als Betrag für die FIFA-Eröffnungsgala ausgewiesen, aber für Robert Louis-Dreyfus gedacht."
Der verstorbene Ex-adidas-Chef Louis-Dreyfus hatte dem WM-OK laut der Untersuchungsergebnisse finanziell ausgeholfen und 2002 ein Darlehen in Höhe von zehn Millionen Schweizer Franken (mit Zinsen ca. 6, 7 Millionen Euro) gewährt.