Sportvorstand Helmut Schulte zog sogar einen Vergleich mit José Mourinho, doch Frank Kramer verfolgt bei Zweitligist Fortuna Düsseldorf bescheidenere Ziele als der Star-Trainer des FC Chelsea. "Ich freue mich auf die Herausforderung bei einem spannenden Traditionsverein mit tollen Fans in einer klasse Stadt. Wir wollen gemeinsam die Zukunft der Fortuna sportlich erfolgreich gestalten und auf diesem Weg alle mitnehmen", sagte Kramer bei seiner offiziellen Vorstellung am Mittwoch.
Mittelfristig soll Kramer, dessen Vater wie von Schulte betont auch der von Mourinho Trainer war, die Rheinländer aber zurück in die Bundesliga führen. Der Düsseldorfer Vorstandsvorsitzende Dirk Kall hofft mit dem 42-Jährigen auf "ähnlich erfolgreiche Zeiten" wie sie Mourinho derzeit beim souveränen Tabellenführer der englischen Premier League erlebt.
Kramer erhält einen Zweijahresvertrag bis Juni 2017. Für die verbleibenden sechs Spiele der Saison wird weiterhin Interimstrainer Taskin Aksoy auf der Bank der Rheinländer Platz nehmen.
Unter regem Medieninteresse verkündete Kall, dass sie in Frank Kramer den Kandidaten gefunden hätten, der nicht nur das Anforderungsprofil des Vereins voll und ganz erfülle, sondern auch "das Brennen in den Augen hat". Schulte ist ebenfalls davon überzeugt, dass "wir den Richtigen für die Ziele der Fortuna gefunden haben".
Der frühere Coach der SpVgg Greuther Fürth bringt trotz seines Alters bereits viel Erfahrung mit, vor allem im Übergang vom Nachwuchsspieler- zum Profibereich. "Musterschüler" Kramer schloss die Ausbildung zum Lizenz-Fußballlehrer im März 2013 mit der höchsten Wertung ab und schaffte es anschließend, die in die 2. Liga abgestiegenen Fürther direkt in die Relegation zu führen, in der sie aber knapp am Hamburger SV (0:0, 1:1) scheiterten.
Aufstieg nicht Pflicht
Gemeinsam will man nun in Düsseldorf ein Trainerteam und einen Kader zusammenstellen, um erfolgreichen Fußball anzubieten. Angesichts der möglichen Konkurrenz von Klubs wie dem Hamburger SV oder dem VfB Stuttgart wollen die Düsseldorfer den Aufstieg in der kommenden Saison aber nicht als Pflicht ausgeben. "Wir wollen die Zuschauer mit Fußball begeistern", sagte Kall.
Im Hintergrund wird Kramer jetzt schon seine Ideen und Konzepte für die neue Saison planen, ins Training mit seiner neuen Mannschaft wird er dann aber erst zwischen dem 18. und 20. Juni einsteigen.