Publikumsliebling Dustin Brown und der lange verletzte Routinier Florian Mayer haben ihre Auftakthürden beim Rasenturnier im ostwestfälischen Halle erfolgreich gemeistert. Brown setzte sich gegen den Österreicher Andreas Haider-Maurer 7:5, 6:2 durch, der Bayreuther Mayer gewann das deutsche Duell mit Lokalmatador Jan-Lennard Struff (Warstein) 6:2, 0:6, 7:6 (7:4).
"Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg für mein Selbstvertrauen", sagte Mayer, der im April nach 387 Tagen Zwangspause wegen einer Schambeinentzündung auf die Tour zurückgekehrt war: "Wenn man ehrlich ist, habe ich seitdem ja nicht viel gewonnen. Ich muss mich weiter steigern, bin aber durchaus wettbewerbsfähig."
Mayer trifft im Achtelfinale auf Bernard Tomic (Australien/Nr. 7) oder Steve Johnson (USA). Brown, der im vergangenen Jahr Rafael Nadal in Halle überraschend geschlagen hatte, bekommt es entweder mit dem an Position zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori oder Dominic Thiem aus Österreich zu tun.
Erst am Dienstag greift Routinier Tommy Haas (Los Angeles) ins Geschehen ein. Der 37-Jährige, der in der vergangenen Woche nach mehr als einem Jahr Verletzungspause sein Comeback beim Rasenturnier in Stuttgart gefeiert hatte, trifft zum Auftakt auf den Südtiroler Andreas Seppi.
"Für diese Momente, ein deutsches Turnier, die deutschen Fans, die tolle Atmosphäre - habe ich hingearbeitet. Das wollte ich alles noch einmal erleben", sagte Haas. Der frühere Weltranglistenzweite hatte sich im vergangenen Jahr zum vierten Mal an der rechten Schulter operieren lassen müssen. In Stuttgart gewann er seine erste Runde, schied dann jedoch gegen Tomic aus.
An das Heimturnier in Halle hat Haas beste Erinnerungen. "Der Sieg hier gegen Federer im Finale 2012, das war einer der größten Siege überhaupt in meiner Karriere. Ein Tag, ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde", sagte Haas, der im Ranking nur noch auf Platz 849 geführt wird: "Ich habe hier eigentlich immer gutes Tennis gespielt, sicher auch, weil ich mich hier so wohl fühle."
Bei der 23. Auflage der Gerry Weber Open werden in diesem Jahr erstmals 500 Weltranglistenpunkte vergeben. Der Sieger erhält 381.760 Euro Preisgeld. Titelverteidiger ist Rekordsieger Roger Federer (Schweiz/Nr. 1), der das Turnier in Ostwestfalen bereits siebenmal gewonnen hat. Federer bekommt es zum Auftakt am frühen Montagabend mit der deutschen Nummer eins Philipp Kohlschreiber (Augsburg) zu tun.