Die WM-Vergaben nach Russland 2018 und Katar 2022 waren für FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani "das Beste, was passieren konnte". Die äußerst fragwürdigen Entscheidung des damaligen Exekutivkomitees des Fußball-Weltverbandes "scheinen eine Art Katalysator gewesen zu sein, damit die Menschen fragen: 'Was passiert denn hier!?'", sagte der Kanadier am Mittwoch in London.
Montagliani ist seit vergangenen Mai Präsident des Kontinentalverbandes von Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF), der im Zentrum des riesigen FIFA-Skandals stand. "Wäre das, was 2015 passiert ist, auch ohne den Aufschrei um die WM-Vergaben nach Katar und Russland geschehen?", fragte der Ex-Chef des kanadischen Verbandes.
Im vergangenen Jahr waren zahlreiche FIFA-Funktionäre verhaftet worden, unter anderem auch Montaglianis Vorgänger Jeffrey Webb (Kaimaninseln). Die US- und Schweizer Justiz ermitteln.
"Das scheint der perfekte Sturm gewesen zu sein", sagte Montagliani, der Russland und Katar aber als WM-Gastgeber behalten will: "Ich bin mir sicher, dass sie einen großartigen Job machen werden."