Nach dem 8:0-Kantersieg (5:0) der Engländer beim WM-Qualifikationsspiel in San Marino kritisierte Manchester Uniteds Rio Ferdinand das Nationalteam und Trainer Roy Hodgson. Für dessen Vorgänger fand der Abwehrspieler dagegen nur lobende Worte. "Wir müssen einen guten Blick auf uns werfen. Entweder ist es eine mentale Sache, oder wir sind einfach nicht gut genug. Wir sind immer noch auf der Suche", sagte Ferdinand der "Sun". Der Innenverteidiger verpasste das Spiel gegen San Marino aufgrund eines "geplanten Trainings- und Medizinprogramms". Gleichzeitig erinnerte sich der 34-Jährige an seine beste Zeit in der Nationalmannschaft: "Am meisten genossen habe ich die Zeit im englischen Trikot wahrscheinlich unter Glenn Hoddle. Dort und unter Terry Venables, das war vermutlich der weiteste und flüssigste Fußball, den wir in den letzten 15 bis 20 Jahren gespielt haben."
Laute Anti-Ferdinand-Gesänge der Engländer
Mit diesen Äußerungen wird Ferdinand weiter zum Unmut unter den englischen Fans beitragen, der sich im Olympiastadion von Serravalle durch laute Gesänge der mitgereisten Anhängerschaft gegen Ferdinand entlud. Auch Coach Hodgson waren die Sprechchöre aufgefallen: "Natürlich habe ich es gehört. Ich bin nicht taub. Aber ich habe dazu absolut nichts zu sagen." Stattdessen konzentrierte sich der Nationaltrainer auf das Spiel gegen Tabellenführer Montenegro am Dienstag. "Es wäre ein großer Schritt, am Dienstag zu gewinnen. Aber wenn es nicht klappt, werde ich keinen Spaten holen um ein Grab für das Team auszuheben", erklärte Hodgson. Auch im Falle einer Niederlage habe England die Chance, sich direkt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren: "Es sind noch 15 Punkte auszuspielen und die Mannschaft ist fähig, einen großen Teil dieser Punkte zu holen und uns durchzubringen."Autor: Martin Grabmann